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Montag
05.02.2024

TV / Radio

Wenn die Medien über «die bösen Bauern» wettern, werde ignoriert, dass 50 Prozent nicht ins Bild passen würden, mahnt der pensionierte Bauer Werner Locher… (Bild: © bauernzeitung.ch)

Wenn die Medien über «die bösen Bauern» wettern, werde ignoriert, dass 50 Prozent nicht ins Bild passen würden, mahnt der pensionierte Bauer Werner Locher… (Bild: © bauernzeitung.ch)

Der «Rundschau»-Bericht «Kompromisslose Bauernlobby» von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), der am 6. Dezember 2023 ausgestrahlt wurde, spricht konsequent von «Bauer» und lässt das weibliche Pendent, die «Bäuerin», aussen vor. Das sorgt bei Bäuerinnen und Bauern für Aufregung.

Für Werner Locher, pensionierter Bauer im zürcherischen Bonstetten und Präsident der Genossenschaft «Di fair Milch Säuliamt», ist es seit Jahren ein Dauer-Ärgernis: Er und seine Frau regen sich auf, dass in vielen Medienberichten immer über die Bauern geschimpft werde, wie die «Bauernzeitung» in ihrer Ausgabe am 26. Januar berichtet hat.

Nach der Ausstrahlung des «Rundschau»-Berichts schrieb Werner Locher die Ombudsstelle des Schweizer Fernsehens an. Locher bemängelte, dass die weibliche Form «Bäuerin» beziehungsweise «Landwirtin» nicht erwähnt werde und «in sehr vielen Sendungen immer nur von «Bauern» gesprochen werde».

Gegenüber der «Bauernzeitung» argumentiert der Genossenschaftspräsident, dass er daraus schliesse, dass Medienschaffenden beim SRF nicht bewusst sei, welche Stellung die Frauen heute auf den Höfen einnehmen würden.

In ihrer Stellungnahme an die Ombudsstelle schreibt die SRF-Redaktion: «Wenn von Bauern die Rede ist, dann geschieht dies in Bezug zum primären Sektor der Volkswirtschaft. Gemeint ist jeweils der Bauernstand.»

Auch die Ombudsstelle erkennt keinen Verstoss gegen die «Sachgerechtigkeit». Sie wies im Antwortschreiben darauf hin, dass sie «eine erhöhte Sorgfalt bei der Geschlechterbezeichnung» begrüssen würde.

«Wenn das Schweizer Fernsehen dazu angehalten wird, Bauern und Bäuerinnen gleichzustellen, wird es schwieriger, einfach über die bösen Bauern zu schimpfen. Dann werden die Berichte vielleicht wieder sachlicher, was den Dialog zwischen der Landwirtschaft und der Gesellschaft vereinfacht», lässt sich Werner Locher zur Antwort der Ombudsstelle in der «Bauernzeitung» zitieren.