Der Schweizerische Gehörlosenbund setzt sich für ein Nein zur «No Billag»-Initiative ein. Zugleich fordert er von der SRG die Untertitelung von allen gesprochenen Inhalten.
«Sollte `No Billag` angenommen werden, so haben die Hörbehinderten gar kein Angebot mehr und alle bisherigen Erfolge wären zunichtegemacht, darum muss man unbedingt Nein stimmen», liess sich Martina Raschle, Sprecherin des Schweizerischen Gehörlosenbundes, in der «Schweiz am Wochenende» zitieren.
Aus diesem Grund würden nicht nur schweizweit Diskussionsabende in den Gehörlosenvereinen organisiert, im Januar starte zudem eine «grosse öffentliche Kampagne». Dennoch: Raschle betont gegenüber der Zeitung, dass das heutige Angebot an gehörlosengerechten Sendungen mit Untertiteln und/oder Gebärdensprache nicht ausreichend sei.
Der Schweizerische Gehörlosenbund will demnach, dass die SRG 100 Prozent ihrer gesprochenen Inhalte untertitelt und mindestens fünf Prozent der Sendungen in Gebärdensprache übersetzt.
Die SRG ihrerseits hat den Ausbau des Angebots für Gehörlose und Hörbehinderte bereits geplant, wie es im Artikel weiter heisst. «Konkret untertitelt die SRG heute rund 30 000 Stunden Programm. Das ist die Hälfte der Sendezeit», wird SRG-Sprecher Edi Estermann zitiert.
Das Angebot werde bis 2022 immerhin auf 45 000 Stunden beziehungsweise 80 Prozent ausgebaut. Estermann: «Der finanzielle Aufwand steigt von 9,5 Millionen (2016) auf 17 Millionen Franken im Jahr 2022.»