Au revoir, «Le Matin»! Nach Ablauf der ersten Mediationsphase sind alle Parteien übereinstimmend zum Schluss gekommen, die Option der gedruckten Ausgabe von «Le Matin» nicht weiterzuverfolgen. Dies schreibt die Mediengruppe Tamedia am Donnerstagabend in einem Communiqué.
«Wie am 7. Juni 2018 bekannt gegeben, erscheint die letzte Zeitung am kommenden Samstag, 21. Juli 2018», ist in der Tamedia-Medienmitteilung zu lesen. Die Parteien seien nach Ablauf der ersten Mediationsphase unter der Schirmherrschaft des Waadtländer Regierungsrats übereinstimmend zur Einsicht gelangt, die Option der gedruckten Ausgabe von «Le Matin» «nicht weiterzuverfolgen».
«Nach dieser ersten Mediationsphase ist Tamedia zum Schluss gekommen, dass sich die Weiterführung einer Mediation unter kantonaler Leitung nicht für die Medienbranche eignet.» Weshalb eine Mediation in der Medienbranche nichts bringen soll, war in der Mitteilung nicht zu lesen.
Tamedia wolle sich nun unter der Leitung der kantonalen Schlichtungsstelle für kollektive Arbeitskonflikte primär der Aushandlung eines Sozialplans für das von der Einstellung der gedruckten Ausgabe von «Le Matin» betroffene Personal widmen. In diesem Zusammenhang wolle die Mediengruppe den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Begleitmassnahmen vorschlagen. «Damit sollen die mit dem Verlust des Arbeitsplatzes verbundenen Auswirkungen entschärft und die Mitarbeitenden bei der Suche nach einer neuen beruflichen Tätigkeit unterstützt werden.»
Parallel zur Aushandlung eines Sozialplans suche Tamedia nun weitere alternative Wege, um die Medienvielfalt in der Romandie weiterzuentwickeln und Arbeitsplätze erhalten zu können. Insbesondere prüfe das Verlagshaus in Zusammenarbeit mit Christian Constantin, dem Präsidenten des FC Sion, das Projekt einer gedruckten Zeitschrift unter dem Namen «Le Matin Sports».
«Wie am 7. Juni 2018 angekündigt, wird ‹Le Matin› zu einer rein digitalen Medienmarke mit einer eigenen Redaktion, die eng mit dem Netzwerk von ‹20 minutes›, ‹Sport-Center› und ‹Newsexpress› zusammenarbeitet», ist im Tamedia-Communiqué weiter zu lesen. Die Redaktion von «Le Matin» solle in Zukunft laufend weiterentwickelt werden und mit innovativen Lösungen auf die sich ständig ändernden Nutzungsgewohnheiten reagieren.