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Mittwoch
19.08.2015

Marketing / PR

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Wer ist denn nun der angebliche Gewinner beim Vermarktungszusammenschluss von SRG, Swisscom und Ringier? Während für den «Tages-Anzeiger» das Verlagshaus Ringier der «grosse Profiteur» in der neuen Kooperation ist, sieht Rainer Stadler in der «Neuen Zürcher Zeitung» die SRG als «unmittelbarsten Gewinner».

Der Winterthurer «Landbote» spricht von einem «neuen Riesen» im Schweizer Werbemarkt. Zitiert wird unter anderem Hanspeter Lebrument, Präsident des Verbands Schweizer Medien, der das Zusammengehen für eine «innovative Lösung» hält. Wohlgemerkt nur «unter der Voraussetzung, dass die Organisation auch anderen Marktteilnehmern offensteht» und noch wichtiger, dass «das Onlinewerbeverbot für die SRG bestehen bleibe.»

Erwähnung findet im «Landboten» auch die Kritik der Aktion Medienfreiheit, dass «die staatlich dominierte SRG Kooperationen mit Privaten eingeht, bevor der Service Public genauer definiert sei».

In der «Neuen Zürcher Zeitung» äussert sich Rainer Stadler gleich zweimal zum Thema. Zunächst beschreibt er (Hauptartikel, Seite 25) die Allianz namens «Pangea», die von CNN, Reuters, der «Financial Times», dem «Guardian» sowie dem «Economist» mit ähnlicher Zielsetzung - der Konkurrenzierung von US-Konzernen wie Google und Facebook - begründet wurde. Im Gegensatz zu «Pangea» könne aber der noch namenlose Zusammenschluss der drei Schweizer Firmen keine vergleichbare Masse einbringen.

Von Interesse seien vor allem die Nutzerdaten, so Stadler weiter. «Über diese verfügt Swisscom dank ihren Fernseh- und Telefonkunden. Zu solchen Informationen haben Medienanbieter keinen direkten Zugang, doch besitzen sie ihrerseits die Plattformen, auf welchen das Wissen in Form individualisierter Werbung nutzbar gemacht werden kann», beschreibt er die Ausgangslage.

Einige Seiten weiter vorne in der NZZ («Reflexe», Seite 22) nimmt derselbe Rainer Stadler auf seinen eigenen Leitartikel Bezug: «Die SRG ist der unmittelbarste Gewinner», findet er dort. Sie vermöge dadurch, «die in jüngster Zeit wieder kohärenter gewordene Front der privaten Medienunternehmen gegen den öffentlichen Radio- und Fernsehveranstalter aufzuweichen. Die drei Initianten verkaufen ihre Allianz als patriotische Aktion zugunsten des Schweizer Medienplatzes», ist für Stadler klar.

Der «Tages-Anzeiger» spricht hingegen von einem «spektakulären, unerwarteten Schlag».

Weiter heisst es im «Tagi», dass die SRG sich «im Prinzip mit der neuen Partnerschaft für die Werbung im Onlinebereich fit mache», auch wenn dies bestreitet werde.

Gemäss dem «Tagi» ist nicht die SRG, sondern Ringier «grosser Profiteur dieser Allianz». Denn Swisscom und SRG hätten in den letzten Jahren viel in «Vermarktungs- und Technologiepower» investiert. Während SRG und Swisscom bereits auf zahlreichen Gebieten eine Zusammenarbeit pflegen würden, sei es nun Ringier gelungen, ebenfalls daran teilzuhaben.

Abschliessend spekuliert der «Tagi» auch noch über die Zukunft des eigenen Verlagshauses Tamedia: Verlage seien nun animiert, ebenfalls Kooperationen einzugehen. «Eine Variante, die diskutiert wird: Tamedia und der TV-Vermarkter Goldbach.»

Dies trotz  den entgegenstehenden Aussagen von Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer, der sich dahingehend äusserte, dass Tamedia «bewusst auf Eigenvermarktung setzt. Eine Auslagerung der Vermarktung ist deshalb für uns kein Thema.»