Die «Freiburger Nachrichten» kaufen den Mantelteil bei Tamedia ein. Dass bei Recherchen oder Quellen trotzdem auf «diese Zeitung» verwiesen wird, sorgte für rote Köpfe. Der Presserat empfiehlt, die Herkunft der zugekauften Artikel in der Autorenzeile zu deklarieren.
So kritisierte ein Leser solche Verweise gegenüber dem Presserat als «faktisch falsch». Speziell heikel seien sie in Artikeln, die sich auf ein Ereignis im Einzugsgebiet der Regionalzeitung beziehen. In diesen Fällen würde «Etikettenschwindel» betrieben.
So stand zum Beispiel in dem Artikel «Schwere Vorwürfe gegen das Bistum Freiburg» vom 28. Dezember 2019 «im Zuge der Recherchen dieser Zeitung», obwohl der Artikel beim Zürcher Medienkonzern bezogen worden war.
Ohne Zweifel ist es ja so, dass die in den umstrittenen Artikeln erwähnten Informationen oder Dokumente nicht der Redaktion der «Freiburger Nachrichten» vorliegen. Sondern eben der Tamedia-Redaktion, die den Inhalt produziert hat.
Insofern hätte der Presserat auch zum Schluss kommen können, dass die Quellen nicht genau genug bezeichnet sind.
«Da aber die ‚Freiburger Nachrichten‘ die publizistische Verantwortung auch für die Inhalte im Mantelteil tragen, dadurch die Wahrhaftigkeit des Textes gewährleisten und sie indirekt auch die Quellen kennen, erachtet der Presserat den Journalistenkodex als nicht verletzt», schreibt das Selbstkontrollorgan in seiner Stellungnahme.
Die Zeitung «Freiburger Nachrichten» versprach, in Zukunft im Impressum die Herkunft der Mantelinhalte zu benennen. Der Presserat dagegen empfiehlt, die Herkunft direkt in der Autorenzeile der Artikel zu deklarieren.