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Donnerstag
15.06.2023

TV / Radio

Bei der WM der Fussballfrauen kämpfen die Teams  ab dem 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland um den Pokal...             (Bild: Fifa)

Bei der WM der Fussballfrauen kämpfen die Teams ab dem 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland um den Pokal... (Bild: Fifa)

In knapp einem Monat beginnt in Australien und Neuseeland die Frauenfussball-WM.

Monatelang stritten sich die Fifa und die öffentlich-rechtlichen deutschen Sender ARD und ZDF über den Preis für die TV-Rechte. Denn zu weit waren die finanziellen Vorstellungen auseinander. Nun gab es eine Einigung, wie das ZDF bekannt gab und wie erschiedene deutsche Medien berichteten. Damit ist ein Black-out abgewendet.

Das war buchstäblich eine Einigung in letzter Minute. ARD und ZDF werden die anstehende Frauenfussball-WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) übertragen. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) einigte sich nach einem monatelangen Rechtepoker nun doch mit dem Fussball-Weltverband Fifa um Präsident Gianni Infantino, wie die ARD am Donnerstag mitteilte.

«Ich freue mich sehr, dass wir dem Frauenfussball nun auch in diesem Jahr die Bühne bieten, die die Spielerinnen und das Publikum verdienen», sagte ARD-Sportrechte-Intendant Tom Buhrow zur Einigung.

Nicht nur ihm fiel ein Stein vom Herzen. Denn einen Black-out hätte man ARD und ZDF nicht verziehen.

Ähnlich glücklich über das glückliche Ende des monatelangen Tauziehens zeigte sich Martina Voss-Tecklenburg, die Trainerin der deutschen Frauenfussball-Nationalmannschaft: «Ich danke allen Beteiligten, dass im Sinne der Entwicklung des Frauenfussballs, der Sichtbarkeit, der Millionen Fans und der sportlichen Wertigkeit des Turniers nun eine Einigung gefunden wurde. Jetzt können wir mit noch mehr Schwung und positiver Energie in die Vorbereitung und in die Weltmeisterschaft gehen», so Voss, deren Team zu den Favoriten auf den Weltmeister-Titel gehört.

Wie viel ARD und ZDF schliesslich für die Übertragungsrechte der Frauenfussball-WM zahlen, steht (noch) nirgends. Kicker.de hatte kürzlich vermeldet, dass das Angebot der öffentlich-rechtlichen Stationen bei fünf Millionen Euro lag. Eine Summe, die Gianni Infantino als indiskutabel bezeichnete.

Zum Vergleich: Für die Übertragung der Fussball-WM in Katar 2022 zahlten ARD und ZDF 214 Millionen Euro. Und gerade eben vermeldete die ARD zudem, dass sie von der Deutschen Telekom mit einer Sublizenz die TV-Rechte für die 3. Liga gekauft haben. 3. Liga? Wer schaut sich das bitte an? Die Spiele sollen dann auch vor allem in den dritten Programmen der ARD zu sehen sein, also unter anderem BR, WD, NDR und SR, um nur einige zu nennen.

Nur gut, dass ARD und ZDF gerade noch die Kurve gekriegt haben. Es hätte sicher einen veritablen Shitstorm gegeben, wenn die deutschen öffentlich-rechtlichen TV-Sender viel Geld für die 3. Liga raushauen, aber kein Geld für die Frauenfussball-WM locker gemacht hätten.

So verliert niemand sein Gesicht – nicht ARD und ZDF und auch Infantino nicht. Und der Fussball-Fan freut sich, dass es neben SRF und ORF noch eine lohnende Alternative gibt.