Markttests gibt es schon seit 2020. Doch jetzt wird es konkret: Die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» (FAS) erscheint künftig schon samstags.
Die Umstellung von Abonnement und Einzelverkauf soll gebietsweise erfolgen und im zweiten Quartal 2022 abgeschlossen sein. Das teilte die Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH am Freitag mit.
Von der vorgezogenen Publikation verspricht sich das Medienhaus verschiedene Vorteile. So hätten Leser die Möglichkeit, die Sonntagszeitung über das gesamte Wochenende zu lesen. Zudem verlängert sich der Verkaufszeitraum an den Kiosken und in Geschäften.
Die Umstellung der Auflage auf Samstag ermögliche es zudem, die Zeitung in ganz Deutschland im Abo anzubieten. «Bis dato können aufgrund der schwierigen Zustellsituation am Sonntag nur zwei Drittel der Haushalte beliefert werden», hiess es vom Verlag.
Die verkaufte Auflage lag im vierten Quartal 2020 nach Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) bei 208'486 Exemplaren. Im Vergleich zu den letzten Quartalen der Vorjahre sind die Zahlen rückläufig.
Die FAS liefert seit 2001 vertiefte Einblicke und Analysen zu aktuellen Themen. Die Sonntagszeitung wurde bisher fünfmal mit dem Titel «International Newspaper of the Year» ausgezeichnet und erhielt für ihr Layout fünfmal die Auszeichnung «World´s Best-Designed Newspaper».
Die vorgezogene Publikation am Weekend ist nichts Neues. So hat die «Süddeutsche Zeitung» ihre Wochenendausgabe wegen der Zustellungsproblematik von vornherein auf den Samstag verlegt und auf den Start einer eigenständigen Sonntagszeitung ganz verzichtet. Die Samstagsausgabe wurde 2014 als «Süddeutsche Zeitung am Wochenende» neu lanciert.
In der Schweiz wurde die 2007 als «Schweiz am Sonntag» gegründete siebte Ausgabe der «az Nordwestschweiz» ab 4. März 2017 auf «Schweiz am Wochenende» umgestellt.
Seither wird sie als Publikation der CH-Media als erste Wochenendzeitung in der Schweiz bereits am Samstag verteilt. Inzwischen auch als Mantel mit verschiedenen Regionalausgaben.