Selbst ist die Kunst: Die «Neue Zürcher Zeitung» macht sich einmal mehr zum Kunstwerk. Dieses Mal durfte der deutsche Künstler Neo Rauch ran.
Rauchs Arbeiten sind von einer Mischung aus Realismus und Surrealismus geprägt, was ihnen eine mysteriöse, traumähnliche Sprache verleiht.
In der NZZ-Samstagsausgabe vom 17. Juni und in der internationalen Ausgabe der «Neuen Zürcher Zeitung» vom 19. Juni lässt Rauch seine Bildwelt neben journalistische Texte setzen.
Doch was will die disziplinierte NZZ mit der Traumwandelei? «Mit seiner Malerei will sich Rauch der Gegenwart und dem Zeitgeist entziehen, die Zeitung wiederum widmet sich nichts so sehr wie dem Zeitgeschehen», versuchte der Verlag die Brücke zu schlagen.
Und im Interview mit Feuilleton-Chef Benedict Neff sagte Neo Rauch, dass ihn reize, diese unterschiedlichen Systeme miteinander in Berührung zu bringen und «zu sehen, dass es eine Korrespondenz gibt, auch wenn sie mühsam ist. Es ist eine Korrespondenz, die Rücken an Rücken stattfindet. Man spricht sich etwas über die Schulter hinweg zu.»
Neben der Kunstausgabe der Zeitung gibt’s Neo Rauch in einem separaten Bildband zu sehen. Auflage: 56 Stück. Preislage: stolz (3'500 Franken).
«Einer Sache auf den Grund zu gehen, kann Flurschäden im wirklichen wie im geistigen Raum verursachen», sagt Rauch.