Die Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren träfe die Schweizer Cineasten-Garde hart. Denn viele der Filmschaffenden sind zur Finanzierung ihrer Projekte auf die Kulturförderung der SRG angewiesen. Die Filmverbände planen deshalb eine Kampagne und wollen dafür 100 000 Franken in den eigenen Reihen sammeln.
Die Stimmung in der helvetischen Filmbrache ist gut drei Monate vor der Abstimmung zur «No Billag»-Initiative «bedrückt»: Im November habe deshalb ein Branchentreffen in Zürich stattgefunden, an dem sich die Vertreter aller Verbände auf einen gemeinsamen Abstimmungskampf eingeschworen hätten, zitiert das Filmmagazin «Frame» der «NZZ am Sonntag» Thomas Tribolet, Sprecher des Schweizerischen Filmproduzentenverbandes.
Der angekündigte Abstimmungskampf soll im Januar und Februar geführt werden. «Wir haben vor, Kinospots zu buchen, welche die Bevölkerung für die Folgen einer Annahme der Initiative sensibilisieren sollen. Ende Januar gibt es an den Solothurner Filmtagen eine Podiumsdiskussion zum Thema», so Tribolet weiter.
Nach den Folgen einer möglichen Annahme der Initiative gefragt, sagte Tribolet: «Ich gehe davon aus, dass dann zahlreiche private Filmfirmen aufgeben müssten. In der Schweiz arbeiten rund 3000 Leute beim Film, ein Drittel würde die Stelle verlieren und es gäbe auch rund einen Drittel weniger Schweizer Filme.»