Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) ist in diesem Jahr mit insgesamt 21 Koproduktionen am Filmfestival in Locarno vertreten. Im grossen «Internationalen Wettbewerb» steigt der Lissabon-Film «O fim do Mundo» von Basil Da Cunha ins Rennen.
Im fast zweistündigen Spielfilm kommt der Protagonist Spira nach acht Jahren im Erziehungsheim zurück nach Reboleira, eine Slumvorstadt von Lissabon, die gerade geräumt wird. Der alte Dealer Kikas gibt ihm zu verstehen, dass er nicht mehr willkommen ist. Der Film ist von Radio Télévision Suisse (RTS) und Thera Production aus Lausanne koproduziert worden.
In der Reihe «Filmemacher der Gegenwart» ist die SRG-Koproduktion «Love Me Tender» von Klaudia Reynicke zu sehen: Wegen einer Angststörung kann die junge Protagonistin nicht aus dem Haus. Doch die starke, hartnäckige Antiheldin schafft es schliesslich auf ihre Art.
In der gleichen Sektion wird auch der Film «L’Ile aux Oiseaux» gezeigt, in dem Maya Kosa und Sérgio da Costa das Schicksal von Antonin beschreiben: Der junge Mann wird von ständiger Müdigkeit geplagt, in einer Auffangstation für Wildvögel findet er zurück ins Leben.
An der diesjährigen 71. Festivalausgabe, die zum ersten Mal unter der künstlerischen Leitung von Lili Hinstin steht, wird «Bagdad in my Shadow» von Samir zu sehen sein. Die Doku erzählt die Geschichte ausgewanderter Irakis in England. Und David Vogel untersucht in seinem Film «Shalom Allah», der in der Sektion «Semaine de la critique» gezeigt wird, das Verhältnis der Schweizer und Schweizerinnen zum Islam.