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Dienstag
18.05.2021

Medien / Publizistik

Stefan Hohler hat in Zürich für die verschiedensten Medien gearbeitet. Seine Artikel haben nicht immer bei allen eitel Freude ausgelöst...

Stefan Hohler hat in Zürich für die verschiedensten Medien gearbeitet. Seine Artikel haben nicht immer bei allen eitel Freude ausgelöst...

In einer neuen Serie porträtiert der Klein Report in loser Folge spannende Figuren der Zürcher Medienszene. Wer hat etwas bewegt? Wer hat ein neues Publikum gefunden? Wer eckt an? Wer kann vermitteln? Wer wird missverstanden? Wer wird gefeiert?

In der ersten Folge porträtiert die Journalistin Laura Hohler ihren Vater Stefan Hohler. Dieser hat von Ende 2004 bis 2020 als Polizeireporter für den «Tages-Anzeiger» geschrieben. Laura Hohler arbeitet seit April 2021 beim Klein Report. Ihrer Story hat sie den Titel «Vom Primarlehrer zum Polizeireporter» gegeben.

Zum Porträt: Stefan Hohler gelangte über einige Umwege zum Journalismus. Nach seiner Matura studierte er zuerst zwei Jahre erfolglos Biologie und machte danach eine Ausbildung zum Primarlehrer. Er unterrichtete sieben Jahre lang und bereiste Asien und Südamerika.

1990 begann sein Einstieg in die Medienbranche. Nachdem er ein halbes Jahr bei Radio 24 gewesen war, wurde er fester freier Mitarbeiter beim «Tagblatt der Stadt Zürich».

Danach folgte eine Festanstellung beim «Tagblatt», das später unter neuer Chefredaktion zum «Zürich Express» wurde. Schliesslich fand er seine eigentliche Berufung mit einer langjährigen Tätigkeit als Polizeireporter beim «Tages-Anzeiger».

Fünfzehn Jahre lang schrieb er Kriminalgeschichten, rückte an Tatorte aus, berichtete über die brutalsten Verbrechen und erfuhr die Details bei Verurteilungen vor Gericht aus erster Hand. Der kommenden Generation Journalisten rät er: «Immer rausgehen und möglichst mit den Leuten reden.»

Während seiner Zeit beim «Tages-Anzeiger» verfasste Stefan Hohler zwei Bücher. In «Hans Ulrich Lenzlinger – Fluchthelfer, Abenteurer und Lebemann» widmete er sich während eines Sabbaticals im Jahr 2011 dem wohl berühmtesten Schweizer Fluchthelfer, der wie Hohler selbst aus Zürich-Höngg stammte. 2019 erschien sein zweites Buch «13 Mordfälle und eine Amour fou». Darin schaut der Polizeireporter auf seine spannendsten Fälle zurück.

In seiner Freizeit beschäftigt sich der 67-jährige Naturfreund mit allem, was «kreucht und fleucht» – also mit Vögeln, Amphibien und Reptilien. Regelmässig nimmt er an Exkursionen teil und organisiert solche auch selbst.

In der Lokalpolitik war Hohler ebenfalls einige Zeit tätig. «Von 1986 bis 1990 war ich für die SP im Zürcher Gemeinderat», sagt der mittlerweile parteilose Reporter. Dort setzte er sich mittels eines Postulats für die Gründung der Sektenberatungsstelle Infosekta ein.

Auch nach seiner Pensionierung ist Stefan Hohler noch vom Thema Kriminalität fasziniert und arbeitet für ein kleines Pensum bei «20 Minuten» als Gerichtsreporter.