Mitarbeitende von Facebook haben in ausgewählten Messenger-Chats private Audio-Aufnahmen von Nutzern angehört und abgetippt.
Die Mitschrift hätte das Ziel verfolgt zu überprüfen, ob die Transkriptionssoftware das gesprochene Wort korrekt verschriftlicht, so Facebook gegenüber dem US-Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg. Die Chats seien anonymisiert verarbeitet worden.
Getroffen wären User, die die Transkriptionsfunktion aktiviert hatten, so Facebook weiter. Demnach war ihnen klar, dass die Chats von einer Software verarbeitet wurden. Dass aber auch ein menschliches Ohr mithören konnte, wussten sie nicht.
Damit stellt sich der Zuckerberg-Konzern in eine Reihe mit weiteren Daten-Konzernen, die in der letzten Woche für Negativschlagzeilen sorgten. So wurde publik, dass Apple, Amazon und Google Sprachaufnahmen von Mitarbeitern auswerten liessen, um ihre digitalen Sprachassistenten zu verbessern - ohne dass die betroffenen User informiert waren.
Laut einem Bericht des US-Magazins «Vice» ist die Praxis auch bei Skype gang und gäbe, zumindest für jene, die die automatische Übersetzungsfunktion eingeschaltet haben. Im Kleingedruckten heisst es nur, dass «automatische Transkripte analysiert werden». Dass dies Menschen tun, deklariert die Microsoft-Tochter nicht.