Von der nationalen TV-Bühne auf die internationale Politik-Bühne: Der ehemalige Moderator beim Schweizer Fernsehen Kurt Aeschbacher (72) will sich im Komitee «Kompass Europa» gegen das Rahmenabkommen mit der Europäischen Union einsetzen.
Für Aeschbacher ist klar, was das Kernproblem des institutionellen Rahmenabkommens ist: Die dynamische Rechtsübernahme und die vorgesehene Rolle des Europäischen Gerichtshofs. «Das schränkt den Handlungsspielraum der Schweiz extrem ein», sagte er am Samstag gegenüber den Zeitungen von CH Media.
Der ehemalige Talkmaster der Sendung «Aeschbacher» klingt dabei schon wie ein Profi-Politiker, obwohl er sich früher aus politischen Diskussionen stark herausgehalten hat. Doch für Politik habe er sich schon immer interessiert, heisst es weiter. Seine Verträge mit dem Schweizer Fernsehen hätten aber öffentliche politische Stellungnahmen «ausgeschlossen».
Seit 2018 ist er aber nicht mehr Moderator und nicht mehr beim SRF angestellt. Seither moderiert er Veranstaltungen. Und nun kommt das politische Engagement hinzu.
Im Komitee «Kompass Europa» spannt Kurt Aeschbacher mit anderen nationalen Grössen zusammen, darunter Ex-Ski-Crack Bernhard Russi, Autor Rolf Dobelli oder Musiker Dieter Meier. Das Komitee geht auf Alfred Gantner, Gründer der Investmentgesellschaft Partners Group, zurück. Gantner hat ein Netzwerk von Unternehmern aufgebaut, um sich gegen das Rahmenabkommen mit der Europäischen Union einzusetzen.
Vom Abkommen halten Aeschbacher und seine Kumpanen also nicht viel. Doch in der Nähe der SVP, die sich auch gegen das Rahmenabkommen und ohnehin leidenschaftlich gerne gegen die EU ins Zeug wirft, will sich Aeschbacher nicht stellen: «Wenn jemand behauptet, ich stehe der SVP nahe, ist das eine boshafte Unterstellung. Ich vertrete liberales Gedankengut», so Aeschbacher gegenüber den Zeitungen von CH Media.