Der Kölner Stadtrat hat den Ex-SRF-Kulturchef Stefan Charles als neuen Kulturdezernenten gewählt. Von Ratspolitikern war im Vorfeld seine mangelnde Verwaltungserfahrung kritisiert worden.
«Ich glaube, die Herausforderungen, grosse Teams zu führen und Verantwortung zu übernehmen, auch für grosse Budgets, habe ich gemacht», sagte Stefan Charles am Montag nach seiner Wahl gegenüber «Lokalzeit Köln» des Westdeutschen Rundfunks (WDR).
Natürlich sei der Kontext in Köln «etwas unterschiedlich» zur Schweiz. Doch da warte ja ein hervorragendes Team auf ihn, sagte Charles weiter vor laufender Kamera.
Ebenfalls gab es Kritik am Auswahlverfahren. Stefan Charles war der einzige Kandidat. Seine Wahl muss von der Bezirksregierung noch überprüft werden.
Beim Vorsprechen vor den Kölner Ratsfraktionen letzte Woche hatte der 54-jährige Schweizer viele der Ratsmitglieder überzeugen können. «Die meisten waren von ihm genauso geflasht wie ich», sagte ein CDU-Kulturpolitiker gegenüber dem «Kölner Stadt-Anzeiger».
Bürgermeisterin Brigitta von Bülow lobte Charles’ «weit angelegten Kulturbegriff»: «Das tut Köln gut.»
Von Januar 2017 bis April 2020 war Stefan Charles beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) , wo er die damalige Kulturchefin und heutige SRF-Direktorin Nathalie Wappler ablöste.
Davor war er als kaufmännischer Direktor beim Kunstmuseum Basel tätig und arbeitete unter anderem als Creative Director beim Musiklabel EMI in Berlin.