Einmal mehr hat Brüssel den Suchmaschinen-Riesen im Visier: Die Europäische Kommission hat gemeinsam mit nationalen Verbraucherschutzbehörden Google zu mehr Transparenz aufgefordert.
Konkret soll Google transparent erklären, wie die Reihenfolge der Suchergebnisse zustande kommt und ob Zahlungen das Ranking beeinflussen können, schreibt die EU-Kommission am Montag zu ihrem Anliegen.
Zusätzlich müsse der Konzern auch die endgültigen Preise für Flüge und Hotels inklusive Gebühren oder Steuern anzeigen, wenn man danach sucht.
«Die Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU dürfen nicht in die Irre geführt werden, wenn sie Suchmaschinen zur Urlaubsplanung nutzen. Sie müssen in der Lage sein, ihre Entscheidungen auf der Grundlage transparenter und unvoreingenommener Informationen zu treffen», lässt sich Didier Reynders, Kommissar für Justiz, dazu zitieren.
Google soll auch die allgemeinen Geschäftsbedingungen des eigenen Stores überarbeiten. Grund: Das Netzwerk für Verbraucherschutzkooperationen habe festgestellt, dass zwischen den Rechten der Händler und der Verbraucher «ein erhebliches Ungleichgewicht» bestehe, so die EU weiter.
Brüssel erwartet zudem, dass Google Inhalte schneller entferne, die von Verbraucherschutzbehörden als illegal gemeldet wurden.
Um die Wünsche der EU zu berücksichtigen, bleibt dem Techkonzern nicht viel Zeit. Die Kommission will schon in zwei Monaten wissen, wie Google seine Praktiken ändert.
«Wenn die von Google gemachten Zusagen nicht als ausreichend angesehen werden, wird ein Folgegespräch stattfinden. Die nationalen Behörden können letztendlich entscheiden, Sanktionen zu verhängen», schickt die EU warnend nach.