Die EU-Kommission spricht mit Google über weitere Zugeständnisse im bereits jahrelang laufenden Wettbewerbsverfahren. Auslöser dafür seien neue Informationen und Argumente der Beschwerdeführer, erklärte ein Kommissionssprecher. «Wir sind nun in Kontakt mit Google, um zu sehen, ob sie bereit sind, Lösungen anzubieten», wird aus Brüssel am Dienstag gemeldet.
In dem Ende 2010 gestarteten Verfahren geht es um mehrere Praktiken von Google, den unangefochtenen Marktführer unter den Suchmaschinen. Im Mittelpunkt steht der Vorwurf, dass Google Suchergebnisse manipuliert. Dabei würden Ergebnisse von spezialisierten Diensten, die Google selbst betreibt, höher und prominenter angezeigt als Ergebnisse der Konkurrenz. Zum Beispiel geht es dabei um Google Shopping für Einkäufe und Google Flights für Flugreisen.
EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia hatte bereits im Februar Zugeständnisse von Google ausgehandelt, die er für ausreichend hielt. Das Unternehmen hatte unter anderem zugesagt, Ergebnissen aus konkurrierenden Diensten mehr Platz einzuräumen und eigene Angebote klarer zu kennzeichnen.
Die Konkurrenten von Google fühlen sich offenbar immer noch benachteiligt und brachten sogar vor, einige angebliche Zugeständnisse von Google würden ihre Situation eher noch verschlechtern. Almunia, dessen Amtszeit in zwei Monaten abläuft, stiess mit seiner Genügsamkeit gegenüber der Internetfirma auch auf Widerstand in den Reihen der Kommission.