Für das erste Halbjahr hat die TX Group einen Betriebsertrag von 426,6 Millionen verbucht; im ersten Halbjahr 2024 waren es noch 461 Millionen Franken, was 7,5% weniger ist.
Das operative Ergebnis auf Ebit-Stufe sank auf 38,5 Mio. Franken, was einem Rückgang um 31,9%
Die börsenkotierte TX Group, die sich mehrheitlich auf ihre digitalen Plattformen SMG Swiss Marketplace Group (30,72%) und JobCloud (50%) konzentriert, forciert den Börsengang für die SMG, der «planmässig verlaufe», wie die TX Group am Dienstagmorgen bekannt gab.
Nicht in der Ad-hoc-Mitteilung veröffentlichte der Konzern die SMG-Zahlen, die einen Umsatzanstieg um 14,4% gegenüber dem ersten Halbjahr zeigen. Das sei unter anderem auf das «besonders starke Ergebnis im Automotive-Segment» mit einem Plus von 19,1% zurückzuführen, heisst es in einer separaten Mitteilung. «Die SMG bestätigt ihre Ziele für das Geschäftsjahr 2025: Umsatzwachstum von 13 bis 15% und bereinigte EBITDA-Marge der Gruppe im mittleren 50%-Bereich.»
Der ehemalige Tamedia-Manager und heutige SMG-CEO Christoph Tonini soll alles richten. «Wir sind mit unserem starken Ergebnis im 1. Halbjahr sehr zufrieden. Dieser Erfolg ist das Resultat des unermüdlichen Einsatzes unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unseres konsequenten Fokus auf Effizienz und Innovation.»
Konkret: «Im 1. Halbjahr 2025 erzielte die SMG Swiss Marketplace Group einen Umsatzanstieg von 14,4% gegenüber dem 1. Halbjahr 2024 auf 161,5 Mio. Franken.» Das bereinigte Ebitda «der Gruppe» sei um 34,3% auf 87,6 Mio. Franken gestiegen.
Zu dieser «Gruppe» gehören die Aktionäre TX Group (30,76%), Ringier (29,5%), die Mobiliar (29,5%) – wobei die Mobiliar wiederum direkt 25% an Ringier hält – und der Finanzinvestor General Atlantic (10 %).
Gemäss Recherchen des Klein Reports drückt der globale Investor ordentlich aufs Tempo für einen möglichen Börsengang, Präsident Pietro Supino hadert noch. Es sei beabsichtigt «in naher Zukunft ein Aktienrückkaufprogramm zu starten».
Fürs laufende Jahr wurde bereits eine ausserordentliche Dividende in der Gesamthöhe von 230 Millionen Franken an die Anteilseigner ausgeschüttet. Allein an die TX-Group-Beteiligung gingen 71 Millionen Franken.
Zur SMG gehören: Die Immobilienwebseiten ImmoScout24, Homegate, Flatfox, alle-immobilien.ch, Immostreet.ch, home.ch, Publimmo, Acheter-Louer.ch, CASASOFT, IAZI), der Autobereich mit AutoScout24, MotoScout24), die Marktplätze anibis.ch, tutti.ch und Ricardo sowie die Finanzdienstleister FinanceScout24 und moneyland.ch.
Für die etwas unter Druck geratende Stellenplattform JobCloud, an der die TX Group 50% und Ringier die andere Hälfte hält, wurden keine Zahlen ausgewiesen.
Für den Vermarkter Goldbach, 20 Minuten und Tamedia sei das Umfeld «anspruchsvoll» geblieben. Für die ersten sechs Monate weist Goldbach einen Betriebsertrag von 112,8 Mio. Franken aus, - 15,8%, 20 Minuten einen von 38,8 Mio. Franken, - 21,1% und Tamedia 191,5 Mio. Franken, was einem Minus von 5,8% entspricht. Die Unit TX Markets steht bei 56,9 Mio. Franken, - 9,7% und Group & Ventures erwirtschaftet 75,1 Mio. Franken, - 5,4%.
Bei Goldbach habe die Rückintegration der Vermarktung des Werbeinventars von Tamedia und 20 Minuten per 2025 «zu einer veränderten Ausgangslage geführt». Mit dem Fokus auf TV, Radio, OOH und Digital sei die Struktur vereinfacht und die Komplexität reduziert worden, schreibt die TX Group dazu.
Das Kerngeschäft lineares TV und Radio sei leicht rückläufig, dafür habe man die Umsätze mit Replay Ads im zeitversetzten Fernsehen mehr als verdoppelen können.
Stabil sei der Aussenwerber Goldbach Neo. Dieser gewann die Ausschreibung der Stadt St. Gallen. «Bereinigt um eine Rückstellung von 4,8 Mio. Millionen für einen Vermarktungsvertrag liegt das Ergebnis mit 5,5 Mio. Franken unter dem Vorjahresniveau», heisst es zu den Zahlen.
Massiv Kosten sparen kann der Konzern mit der Einstellung der Printausgabe der Gratiszeitung «20 Minuten» per Ende Jahr, bei dem voraussichtlich aber 80 Vollzeitstellen abgebaut werden. «Bereinigt um eine Rückstellung von 5,3 Mio. Franken für den begleitenden Sozialplan liegt das Ergebnis bei 0,3 Mio. Franken.»
In den nächsten Monaten erfolgen hier gemäss dem Unternehmen «substanzielle Investitionen in die Weiterentwicklung von Digitalprodukt, Marke, Wertschöpfung und des kommerziellen Angebots».
Auch bei Tamedia mit Medientiteln wie «Tages-Anzeiger» und «SonntagsZeitung» liege der Fokus auf dem Ausbau digitaler Angebote. «Mitte 2025 verzeichnete Tamedia insgesamt 611’000 bezahlte Abonnements, davon waren 193’000 digital.» Bei den Digital-Abos sei dies eine Steigerung 3,4% im Vorjahresvergleich.
Ganz weit unten in der Ad-hoc-Mitteilung heisst es also: «Diese Zahlen belegen, dass das Print-Geschäft bedeutend bleibt. Es entspricht einem immer noch weit verbreiteten Kundenbedürfnis und der durchschnittliche Umsatz pro verkauftem Print-Abonnement übertrifft den digitalen Umsatz weiterhin deutlich.»
Anfang 2025 habe man die Vermarktungseinehit Tamedia Advertising neu aufgestellt. Der digitale Werbeumsatz konnte hier gegenüber dem Vorjahr um 24% gesteigert werden.
Die TX-Aktie stand am Dienstagmorgen bei 224 Franken.