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Donnerstag
24.10.2024

TV / Radio

Für den Anwalt Emrah Erken berichtet SRF nur dann, wenn es die ideologische Opportunität «befiehlt»... (Bild: Screenshot SRF-«Tagesschau» vom 22.10.24)

Für den Anwalt Emrah Erken berichtet SRF nur dann, wenn es die ideologische Opportunität «befiehlt»... (Bild: Screenshot SRF-«Tagesschau» vom 22.10.24)

Die Berichterstattung von SRF zum Krieg im Nahen Osten ruft in den sozialen Medien, unter anderm auf X, grosse Kritik hervor. Dabei geht es nicht nur darum, über was SRF wie berichtet, sondern vor allem, über was alles nicht informiert wird. 

So hat der Zürcher Anwalt Emrah Erken gegen die SRF-Berichterstattung im Juni 2024 eine Popularbeschwerde mit über 375 Unterschriften bei der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) eingereicht.

Auf die ziemlich schlampige Antwort der UBI reagiert Erken erneut mit einem Schreiben, in dem er SRF der klaren Voreingenommenheit und der ideologischen Einseitigkeit überführen kann.

Der Klein Report nimmt aus der umfrangreichen Schrift das Beispiel Greta Thunberg kurz auf.

Nachdem SRF jahrelang Greta Thunberg zum Star-Medienprodukt beworben hat, blieb SRF in Bezug auf den virulenten Antisemitismus von Thunberg ziemlich still.

Von ihrem Wandel von der fanatischen Klima-Aktivistin zur ebenso fanatischen Judenhasserin erfährt das SRF Publikum fast nichts. In den letzten Beiträgen von SRF zu Thunberg heisst es nur: «Nach Solidaritätsbekundungen: Schadet Thunbergs Solidarität mit Palästina der Klimabewegung?»

Eine Politologin stellt Thunberg und der Klimabewegung dann einen Persilschein aus und ab da folgt ein krasses Thunberg-Verschweigen. Ein Schweigen, das umso erschütternder ist, als dass Thunberg auf SRF in Hunderten von Beiträgen positiv Thema war.

Greta Thunberg war zwar schon vor dem 7. Oktober 2023 als postkoloniale Fanatikerin und einigermassen fragwürdige Figur aufgefallen, wie viele andere Medien dies auch feststellten: Nicht so SRF. Greta Thunberg stand in den Medienbeiträgen von SRF für Klima, Jugend, Hoffnung und Zukunft.

Auf die Frage des «Tages-Anzeigers» im Juni 2024 an SRF, weshalb Greta Thunberg einfach nicht mehr bei SRF erscheine, meinte die Pressestelle: «Mit ihren Äusserungen zum Gazakrieg, die einseitig nicht nur propalästinensisch, sondern pro Hamas und teilweise antisemitisch waren, hat Thunberg ihre Glaubwürdigkeit verspielt.» 

Wie bitte? SRF berichtet also nur, wenn SRF entscheidet, was glaubwürdig ist oder nicht? «Glaubwürdig» war Thunberg für SRF also nur, solange sie zum Klimastreik aufrief und die Jugend in diesem Thema radikalisierte, nicht mehr glaubwürdig wird Thunberg erst für SRF, wenn sie für SRF nicht mehr opportun ist?

Ist das noch Journalismus oder Prawda-Fernsehen?

Für den Zürcher Anwalt Emrah Erken hat SRF damit selber zugegeben, dass SRF nur dann informiert, wenn es die ideologische Opportunität befiehlt.

In der Replik listet Emrah Erken nochmals minutiös medial und juristisch auf, was dies für den öffentlichen Auftrag der SRG bedeutet.

Für den Klein Report sind die Dokumente sehr lesenswert. Das Publikum kann, anders als bei SRF, sowohl in der Popularbeschwerde als auch in der Replik SRF als auch in der neuen Antwort von Emrah Erken über die Nahost-Berichterstattung von SRF über den verpassten Informationsauftrag durch SRF, dessen Starpropaganda für höchst fragwürdigen Personen sowie über die Unterdrückung von divergierenden Meinungen und Expertinnen und Experten enorm viel lernen.