Content:

Dienstag
08.02.2022

TV / Radio

Die Gewerkschaft fordert solidarische Lohnkürzungen beim SRG-Kader...         (Bild: SRG)

Die Gewerkschaft fordert solidarische Lohnkürzungen beim SRG-Kader... (Bild: SRG)

Der Verwaltungsrat der SRG hat im November bei den Kadern den «variablen Anteil» des Lohns in den Fixlohn integriert. Dies bedeutet das Ende eines archaischen Systems, das es manchmal erlaubte, nicht kontrollierbare Ziele zu belohnen.

Einen Bonus konnte zum Beispiel bekommen, wer Einsparungen erzielte, indem teilweise Stellen abgebaut wurden.

In einer Stellungnahme am Montag bedauert das Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM nun, dass die Direktion unter Generaldirektor Gilles Marchand und der Verwaltungsrat nicht gleichzeitig die Gelegenheit genutzt haben, in dieser Krisenzeit die neuen «integrierten» Löhne deutlich zu senken, «um ihre Solidarität mit dem Personal auszudrücken und eine Form von politischem Engagement bei der Kostensenkung der SRG zu zeigen».

Das SSM hätte auch erfolglos versucht, im neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV), der am 1. Januar in Kraft trat, für das Personal die Abschaffung des «variablen Anteils», einiger undurchsichtiger Pseudoprämien und die Verwendung eines klaren Lohnsystems zu erreichen.

Es sei anzumerken, dass die Löhne des Personals in den letzten Jahren insgesamt gesenkt wurden, indem bestimmte Leistungen, wie beispielsweise die Übernahme der Rundfunkgebühren durch den Arbeitgeber, gekürzt wurden. Heute sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SRG, wie der Rest der Bevölkerung in der Schweiz, Beitragszahlerinnen und Beitragszahler des Service public.

«Wir erwarten vom höheren Kader der SRG, dass sie ihre Löhne ebenfalls solidarisch kürzen», fordert deshalb das SSM.

Die Lohnerhöhungen beim SRG-Kader geben nicht nur bei der Gewerkschaft zu reden. Den Beschluss darüber gefasst hat der Verwaltungsrat, dem drei Mitglieder der Partei Die Mitte angehören.

Aus diesem Grund hat sich auch Gerhard Pfister, Nationalrat und die-Mitte-Präsident, dazu geäussert. Am Samstag schrieb er auf Twitter: «Statt variabler Boni (in staatsnahen Unternehmen ohnehin falsch) erhöht man das Fixum leistungsunabhängig. Bei Banken würde SRF investigativ tätig werden. Aber bei Saftläden ists okay. Bevor jemand mir die Parteibüchlein der VR-Mitglieder vorhält: ich schäme mich fremd.»

Gemeint in Pfisters Kritik sind die Verwaltungsräte Jean-Michel Cina, Luigi Pedrazzini und Vincent Augustin.