Die Druckerei Swissprinters, die zu 70 Prozent Ringier und zu 30 Prozent der NZZ-Gruppe gehört, wird ihren Betrieb im Herbst schliessen.
Zurzeit beschäftigt das Unternehmen mit Sitz in Zofingen 144 festangestellte Mitarbeitende, die bis zum Schluss weiterbeschäftigt werden, wie Swissprinters am Montag bekanntgab. Ein Konsultationsverfahren ist eingeleitet worden.
Die aktuellen Aufträge würden bis Ende September gewährleistet. Die beiden Aktionäre Ringier und NZZ müssen sich hingegen neue Druckereien suchen. Dazu werde es eine Ausschreibung geben – in der Schweiz und international. Gemäss Swissprinters gebe es nicht mehr ausreichend Kapazitäten für die Produktion der Zeitschriften.
CEO und Verwaltungsratspräsident ist seit 1. August 2023 Alexander Theobald. Vor ihm hat jahrelang Alfred Wälti die Swissprinters, die an vier Standorten aktiv war, geleitet. Am 1. Januar 2005 wurde die Swissprinters AG gegründet.
Im Zuge von Überkapazitäten im Druckbereich wurden per Ende Juni 2012 die Produktionsstandorte Zürich und St. Gallen aber wieder geschlossen.
Alexander Theobald war seit April 2020 CEO der Ringier Axel Springer Schweiz AG sowie COO Ringier Schweiz, zuvor leitete er von 2016 bis 2020 als CEO die Blick-Gruppe. Im Zuge einer erneuten grösseren Umstrukturierung, die Ende September letzten Jahres angekündigt wurde, wechselte der Verlagsmanager in den Druckbereich.
Die Medientitel der Ringier Axel Springer Schweiz AG (Rasch) und der Blick-Gruppe sind zu «Ringier Medien Schweiz» fusioniert worden.
Begonnen hat alles 1833. Der Pfarrerssohn Johann Rudolf Ringier gründet in Zofingen eine Buchdruckerei. 1910 erhält das Unternehmen den ersten Auftrag zum Druck des Versandkatalogs des Warenhauses Jelmoli. 1914 präsentiert Paul August Ringier «die von ihm weitgehend selbst entwickelte erste Tiefdruck-Rotationsmaschine», wie es in der Ringier-Firmengeschichte heisst. Die Maschine konnte Bild und Text in einem Durchgang drucken.
Nach dem Tod von Johann Rudolf Ringier übernahm 1960 sein Sohn Hans Ringier. Das Unternehmen Ringier beschäftigte damals nach eigenen Angaben 2’000 Angestellte.
1996 wurde das Druck- und Weiterverarbeitungszentrum gegründet. Nach dem Tod von Hans Ringier wurde sein Sohn Michael Ringier 2003 Präsident des Verwaltungsrats der Ringier Holding AG; CEO der Ringier-Gruppe war damals Martin Werfeli.