Begonnen hat für Orlando, mit bürgerlichem Namen Orlando Eisenmann, die Laufbahn als «Bund»-Hauscartoonist 1997.
Mit einer Botschaft des Bundesrats zur Mutterschaftsversicherung sorgte er für Aufsehen. Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss verbeisst sich in einen davonrollenden Kinderwagen, dem die bürgerlichen Bundesratskollegen lachend einen Fussstoss versetzt haben.
Nun ist Schluss: Am vergangenen Samstag ist nach 26 Jahren letztmals eine Karikatur des Zeichners in der Tageszeitung «Der Bund» erschienen. «Er hat die Kreativität auf Abruf meisterlich beherrscht», würdigt die Zeitung ihren langjährigen Cartoonisten.
«Jede Woche, ohne Unterbruch hat er seither das Politgeschehen im In- und Ausland kommentiert, mit satirischem Scharfsinn, schwungvollen Strichen und einem präzisen Blick für die Physis der Mächtigen und Möchtegerne» – «Bund»-Chefredaktorin Isabelle Jacobi hat nur lobende Worte für den scheidenden Cartoonisten.
Der diplomierte Zeichenlehrer arbeitet seit 1985 als freischaffender Künstler. Als Orlando zeichnete er für die «Luzerner Neuesten Nachrichten», die «Bündner Zeitung», den «Nebelspalter» und die «Schweiz am Sonntag», und für die «Südostschweiz» zeichnet er weiterhin.
Wo ein Abschied ist, ist auch ein Neuanfang: Stephan Lütolf – auch bekannt unter dem Kürzel Cic – wird ab dem 3. Februar die Aktualität der Woche zeichnerisch kommentieren, teilt «Der Bund» mit.
Der 49-jährige «Autodidakt», wie sich Lütolf selber nennt, begann seine professionelle Karriere als Cartoonist nebenberuftlich bei SRF 3, wo er in führender Funktion arbeitete. Seit 2019 ist er selbstständig als Zeichner tätig unter anderem für das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).
«Ich bin dankbar, dass ‚Der Bund‘ die Tradition des Zeitungscartoons pflegt in Zeiten des beschleunigten Medienwandels. Ich freue mich sehr, dass ich jede Woche meinen Blick auf die Aktualität teilen darf», sagt Lütolf zu seinem Engagement.