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Montag
10.03.2025

Marketing / PR

Roger Feiner hat in seinem Leben schon viel gesehen und geleistet. Als Chef der Sportsender Teleclub und MySports spielte er im Sportrechtehandel in der höchsten Schweizer Liga – und war dafür mitverantwortlich, dass das SRG-Monopol in diesem Bereich geknackt wurde.

Doch seit rund sieben Jahren bewegt er sich auf einem ganz anderen Terrain.  2018 gründete er die European Cricket League AG, mit dem Ziel, eine europäische Champions League durchzuführen. Das Projekt war von Beginn weg ein Grosserfolg. Schon die Premiere wurde von 25 internationalen TV-Stationen übertragen – mit total 145 Millionen Zuschauern.

Als es darum ging, strukturell und geschäftlich festen Boden unter den Füssen und den idealen Standort für den Geschäftssitz zu finden, erinnerte sich Roger Feiner an seine Heimatgemeinde Maur – mit dem Resultat, dass das Herz des europäischen Crickets nun in einem Geschäftshaus auf der Forch schlägt.

Begonnen hatte alles mit einem Legendenturnier im Februar 2018 auf dem gefrorenen St. Moritzer See. Von einem Kollegen war  Feiner angefragt worden, ob er die TV-Produktion für den Event übernehmen könne. Obschon der Zürcher weder die Disziplin noch die Spieler kannte, sagte er zu – und staunte ob der Resonanz nicht schlecht. Der mehrtägige Event erreichte weltweit insgesamt 120 Millionen Zuschauer.

Die Champions-League-Gründung war ein weiterer Meilenstein. Wobei es dank Feiners Netzwerk gelang, mit Thomas Klooz und Frank Leenders zwei Marketing-Koryphäen für den Verwaltungsrat zu gewinnen. Klooz hatte mit seiner Firma Team Marketing AG in den frühen 1990er Jahren die Uefa Champions League erfunden und jahrzehntelang vermarktet. Leenders ist Generaldirektor Marketing und Vorstandsmitglied des internationalen Basketballverbands.

Im Sommer 2019 fand tatsächlich die erste Champions League statt. Im spanischen Murcia trafen sich die Meister aus acht Ländern, um den Sieger der European Cricket League zu ermitteln. Und wieder gelang es, die Menschenmassen in den Cricket-verrückten Regionen an die Bildschirme zu locken: Das dreitägige Turnier mit 16 Partien erreicht 145 Millionen Menschen.

Mittlerweile ist das Unternehmen weiter gewachsen. European Cricket hat heute 33 europäische Landesverbände unter Vertrag – darunter auch die Schweiz – und ist vom internationalen Cricket-Verband ICC anerkannt worden. Zu der ursprünglichen Champions League sind eine jährliche Europameisterschaft und eine Europameisterschaft der Frauen hinzugekommen.

In diesen Tagen wird in Malaga um die europäische Krone in der Champions League gespielt. Mitten drin: das Cricket-Team der Zurich Nomads. Sensationell haben sich die Schweizer Exoten für das Finalturnier zwischen dem 17. und dem 21. März qualifiziert. Was dies bedeutet, konnten sich die Zürcher nicht vorstellen: Wenn sie kommende Woche zur Tat schreiten, schalten in Indien Millionen von Sportfans die TV-Geräte ein. Für diese ist Cricket sozusagen ein Menschenrecht. Und wenn vor der eigenen Haustür der Spielbetrieb ruht, kommen Partien aus dem fernen Europa gerade recht.