Das überparteiliche Komitee für das Filmgesetz ist hocherfreut über das deutliche Ja der Schweizer Stimmbevölkerung. «Von mehr Schweizer Produktionen profitieren das Publikum, viele KMU und der Tourismus», schreibt Cinésuisse in einer ersten Stellungnahme.
Das neue Filmgesetz ist am Sonntag deutlich mit 58 Prozent Ja-Stimmen angenommen worden.
«Heute haben die Stimmberechtigten ein klares Bekenntnis zum Schweizer Filmschaffen abgegeben», meint Matthias Aebischer, SP-Nationalrat und Präsident von Cinésuisse.
«Es ist eine Investition in einen Film, den Netflix sonst in Amerika machen würde. Es geht um die Kultur, es geht um Swissness. Es geht um Werbung für den Schweizer Tourismus», so Aebischer auch in seinem Kommentar auf SRF.
«Es hat sich ein bisschen zu einer Grundsatzdebatte entwickelt. Möchte die Schweizer Stimmbevölkerung mehr Serien und Filme aus der Schweiz?», freut sich Jessica Hefti, Produzentin bei Zodiac Pictures («Neumatt») ebenso auf SRF.
Auf Blick TV freute sich Ex-«Tatort»-Kommissar Stefan Gubser, dass die Schweizerinnen und Schweizer mündige Bürgerinnen und Bürger seien und sich bei der Abstimmung nicht von populistischen Argumenten hättenen in die Irre führen lassen.
Filmproduzent Peter Reichenbach von C-Films («Wilder») meinte, das neue Gesetz sei eine Wirtschaftsförderung und werde der Schweizer Wirtschaft helfen, nicht nur der Filmwirtschaft.
Dank des neuen Filmgesetzes werden künftig auch internationale Streaming-Plattformen und ausländische Fernsehsender einen Teil des Umsatzes in der Schweiz investieren. Schweizer TV-Anbieter sind schon länger dazu verpflichtet. «Die Schweiz zieht damit mit vielen Nachbarländern gleich und erhält auch international echte Marktchancen», kommentiert Cinésuisse.
Bundesrat und Parlament hätten mit dem Filmgesetz eine effiziente Vorlage zur Stärkung der Swissness im Kulturbereich geschaffen. «Das Filmgesetz schafft dabei lediglich Rahmenbedingungen, es fliessen keine staatlichen Subventionen. Wie, wo und in welche konkreten Projekte das Geld in der Schweiz investiert wird, entscheiden einzig die Marktteilnehmer.» Dieses Konzept passe zur Schweiz, das belege die breite Unterstützung im Parlament bis weit ins bürgerliche Lager und das deutliche Ja der Bevölkerung.
Wenn Schweizer Filme und Serien dank des neuen Filmgesetzes in Zukunft ein globales Publikum finden, sei dies auch eine wertvolle Imagekampagne für das Land.
Mit Bedauern wird hingegen die Annahme des Filmgesetzes bei Economiesuisse, dem Verband der Schweizer Unternehmen, zur Kenntnis genommen. Aus Sicht des Wirtschaftsdachverbands ist es «ein falsches Signal, wenn der Wettbewerb durch die Zwangssubventionierung bestimmter Angebote und Bevorzugung europäischer Produktionen ausgehebelt wird».
Auch der Wirtschaftsverband der ICT- und Onlinebranche Swico hatte sich gegen die Vorlage ausgesprochen.
Die Mitte und die Grünliberale Partei begrüssen wiederum das Ja zum Filmgesetz, obwohl ihre Jungparteien das Referendum unterstützt hatten. Für die Mitte bestehen nun gleich lange Spiesse für Streamingdienste und Schweizer Fernsehsender.