Das Schweizer Aussendepartement (EDA) will sich stärker um sein Image kümmern. Dafür hat es neuerdings Sponsoring-Verträge mit Firmen wie dem Rohstoffkonzern Glencore auslaufen lassen, wie die «NZZ am Sonntag» berichtete.
«Die Schweizer Botschaft in Kolumbien hat im Rahmen ihrer Sorgfaltsprüfung die Sponsoring-Partnerschaft mit der Firma Glencore nicht mehr erneuert», bestätigte EDA-Sprecherin Léa Zürcher gegenüber der Zeitung. Grund dafür wären strengere Richtlinien für Sponsoring, die seit Anfang Jahr für das EDA gelten.
Nicht mehr zulässig sei ausserdem die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Rüstungskonzern Ruag, der noch 2017 den «Soirée Suisse» der Schweizer Botschaft in Washington gesponsert hat. Auch mit dem Glarner Schokoladenproduzenten Läderach, der 2019 noch als Sponsor in Paris auftrat, ist der Vertrag bisher nicht verlängert worden.
Die Sponsoring-Partnerschaft mit Läderach würde zurzeit vertieft geprüft werden, heisst es. Grund dafür könnten die Negativschlagzeilen im Zusammenhang mit der Spitze des Unternehmens sein: Die Rede ist von bekennenden Abtreibungsgegnern, denen Schwulenfeindlichkeit vorgeworfen wird.
Wer als Schweizer Sponsor auftreten darf und wer nicht, werde fallweise entschieden. Aber: «Im Rahmen seiner Sorgfaltsprüfung stellt das EDA den positiven Imagetransfer ins Zentrum. Dieser dürfte mit Firmen aus der Tabak-, Rohstoff- und Rüstungsbranche in aller Regel nicht oder nur unzureichend zu erwirken sein.»
Auslöser für diesen Gesinnungswechsel war lautstarke Kritik, die das EDA für eine geplante Partnerschaft mit dem Tabakproduzenten Philip Morris im Jahr 2019 erntete. Damals war beabsichtigt gewesen, dass Philip Morris den Schweizer Pavillon in der Weltausstellung in Dubai mit 1,5 Millionen Franken sponsert.