Mit dem Start eines neuen, digitalen Produkts will die «Neue Zürcher Zeitung» den deutschen Markt bearbeiten. Noch vor den Wahlen in Deutschland soll das Angebot, zu dem «unter anderem» ein E-Paper gehört, lanciert werden, sagte NZZ-Sprecherin Myriam Käser dem Klein Report am Montag.
«Die Nachfrage nach NZZ-Inhalten ist in Deutschland gross und wachsend», so Käser. Dazu passen folgende Zahlen aus den digitalen Kanälen der NZZ: So sind zum Beispiel mehr als die Hälfte der Facebook-Fans aus Deutschland. Oder auf NZZ.ch ist «zu jedem Zeitpunkt knapp 30 Prozent des Traffics aus Deutschland, bei einigen Themen sogar mehr als 60 Prozent», ergänzt Käser.
Der «neutrale, unaufgeregte Blick von aussen» komme in Deutschland gut an, vermutet die NZZ-Mediensprecherin. «Inzwischen haben wir viele Daten und Rückmeldungen dazu, was im deutschen Markt interessiert.»
Basierend darauf bereite die NZZ-Gruppe nun ein digitales Angebot für Deutschland vor, berichtete zunächst der «SonntagsBlick». Dazu gehöre «unter anderem» auch ein E-Paper, bestätigte Myriam Käser dem Klein Report. «Das kuratierte E-Paper umfasst diejenigen Themen, die nach derzeitigen Analysen das deutsche Publikum am meisten interessieren.»
Demnach handelt es sich bei der E-Paper-Version für Deutschland primär um eine Zusammenstellung ausgewählter Inhalte der internationalen Ausgabe der «Neuen Zürcher Zeitung». Daneben wurde aber auch die Redaktion im Hinblick auf die wachsende Nachfrage aufgestockt: «Es stimmt, dass wir die Deutschlandberichterstattung personell um 2 Personen verstärkt haben», sagt Käser.
Das neue Angebot soll auf jeden Fall noch vor den Wahlen in Deutschland im September lanciert werden, heisst es weiter. Im Unterschied zu NZZ.at, das in Österreich erfolglos blieb, setze das Produkt für den deutschen Markt nicht auf eine eigenständige Technologie- und Marketinginfrastruktur.
«Produkte und Vermarktung laufen auf unserer bestehenden Plattform», erklärt die NZZ-Sprecherin. Das E-Paper werde ausserdem im gewohnten Layout der NZZ daherkommen und inhaltlich nah am Markenkern der «Neuen Zürcher Zeitung» liegen.