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Donnerstag
11.09.2025

Medien / Publizistik

Im Juni auf einem exponierten Grat im Rigi-Massiv gestrauchelt und 70 Meter abgestürzt: Felix E. Müller sitzt schon wieder am Bürotisch...    (Bild: Müller/zVg)

Im Juni auf einem exponierten Grat im Rigi-Massiv gestrauchelt und 70 Meter abgestürzt: Felix E. Müller sitzt schon wieder am Bürotisch... (Bild: Müller/zVg)

Im Juni ist der passionierte Berggänger Felix E. Müller in den Bergen schwer abgestürzt.

«Der Unfall ereignete sich auf einer anspruchsvollen blau-weissen Route im Rigi-Massiv», wie der Journalist im Gespräch mit dem Klein Report erklärt. «Auf einem steilen, exponierten Grat bin ich vermutlich über meine Wanderstöcke gestrauchelt und dann gut 70 Meter abgestürzt, unter anderem über eine 15 Meter hohe Felswand.» Eine Baumwurzel habe verhindert, dass der Sturz in einem 100 Meter tiefen Tobel ein finales Ende genommen hat. Unglaublich.

Felix E. Müller, ehemaliger Chefredaktor der «NZZ am Sonntag» (2002 bis 2017), hatte schweizweit für Aufsehen gesorgt, da er den Anschlag von Luxor 1997 überlebt hat. Damals kamen bei der archäologischen Ausgrabungsstätte in Deir el-Bahari mehrere Dutzend Touristen durch eine wilde Schiesserei von Islamisten ums Leben. Felix E. Müller war mitten drin und überlebte und berichtete professionell von seinen Erlebnissen. Unglaublich.

Nun dieser Absturz in seiner 50-jährigen Karriere als Berggänger und Skitourenfahrer. «Dank meiner Frau konnte mich die Rega in einer aufwendigen Operation retten und ins Spital fliegen», berichtet der 74-jährige Müller im Gespräch mit dem Klein Report. «Der Einsatzleiter der Rega sagte ihr, dass mein Überleben eher aussergewöhnlich sei. Ich war schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Neben zahlreichen weiteren Brüchen, Quetschungen, Sehnenrissen mussten gebrochene Hals- und Brustwirbel operativ stabilisiert werden.» Unglaublich.

Felix E. Müller ist selber erstaunt, wie schnell die Heilung verlief, «rekordschnell», wie er zum Klein Report sagte. «In der Reha habe ich mich nach zehn Tagen selbst entlassen, weil es mir langweilig war.»

Anfang Juli gab der NZZ-Verlag bekannt, dass er sich vom Zurich Film Festival (ZFF) trenne und es per Juli diesen Jahres zu einem Management-Buyout komme. In der Trägerschaft ist neben Finanzfachmann Marek Skreta (Skreta Consulting), Festivaldirektor Christian Jungen, Vizedirektorin Reta Guetg, Unternehmer und Moderator Max Loong auch Felix E. Müller. «Insideparadeplatz» berichtete damals davon, dass Müller auf der Intensivstation liege.

«Ich empfinde es selbst als unglaublich, dass ich weitgehend schmerzfrei bin und wieder einem normalen Alltag nachgehe», sagt Felix E. Müller zum Klein Report, der bereits wieder zu Hause am Bürotisch sitzt. Hier mache er jetzt primär Arbeiten für das Zurich Film Festival, wo er auf Bitte von Christian Jungen nun Teil der neuen Besitzergruppe sei.

«Ich sehe meine Rolle primär als Bezugsperson zu Politik und Behörden in Zürich wie in Bern. Daneben fokussiere ich mich darauf, das ZFF wieder als eigenständiges Unternehmen aufzustellen, mit einer eigenen Buchhaltung, eigener Personal- und Lohnadministration et cetera.» Dabei kämen ihm seine Erfahrungen als Chefredaktor zugute, wo man unter ständigem Spardruck ähnliche Fragen zu lösen habe.

Ein zweiter Schwerpunkt seiner Arbeit sei das MAZ. Dieses sei – «wenig überraschend – von der Branchenkrise deutlich betroffen», so der Stiftungsratspräsident. «Auch wenn es dem MAZ durchaus noch gut geht, ist es mir und der Direktorin Martina Fehr klar, dass grössere Reformen nötig sind, um die Existenz der Institution langfristig zu sichern.»