Unverhofft aktuell: «Nuclear Games – die atomare Bedrohung» heisst die Online-Dokumentation, die an den diesjährigen Grimme Online Awards mit Gold ausgezeichnet worden ist.
Verantwortlich zeichnen das Zürcher Studio Docmine und die SRG. Formal ist die Arbeit ein Mix, der Graphic Novel, Video und Texte miteinander kombiniert. Sie handelt von der Bedrohung der Menschheit durch die Nukleartechnologie.
Dabei greift «Nuclear Games» in Zeit und Raum weit aus – in die Vergangenheit seit den Atombomben-Abwürfen 1945 und besonders in den medial oft wenig beachteten Kontinent Afrika, der während des Kolonialismus und danach unter Aktivitäten der Atommächte litt und leidet.
«Für die Umsetzung des Projekts wollten wir einen Anknüpfungspunkt finden und das waren damals die Olympischen Spiele in Japan», sagte der Projektverantwortliche Patrick Müller anlässlich der Auszeichnung.
In Japan kämen drei Super-GAUs zusammen: Hiroshima, Nagasaki und jüngst Fukushima. «Was wir damals natürlich noch nicht wissen konnten, war, dass der viel grössere Anlass plötzlich durch die Aktualität des Ukraine-Krieges erzeugt wird. Das zeigt einmal mehr, dass solche Gefahren immer so lange verdrängt werden, bis sie plötzlich eminent sind.»
Die Einreichungsfrist für die diesjährigen Grimme Online Awards endete am 1. März – fünf Tage nach dem Einfall der russischen Armee in die Ukraine.