Am 2. Januar 2024 kommunizierte der Deutschlandfunk: «Liebe Follower, angesichts der Entwicklungen auf dieser Plattform haben wir uns dazu entschlossen, diesen Kanal nicht länger zu betreiben. Wir danken für Ihr Interesse und freuen uns, wenn Sie uns auf anderen Wegen treu bleiben!»
Der Deutschlandfunk steht auf X (ehemals Twitter) – die Plattform, die vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk nun boykottiert wird – seit Monaten in der Kritik. Auf X wehren sich viele Userinnen und User gegen die in ihrer Sicht zu arabischfreundliche und israelkritische Berichterstattung des Deutschlandfunks, um es vorsichtig zu formulieren.
Deutschlandfunk bleibt auf Instagram mit diversen Kanälen, mit Deutschlandfunk Nova auf TikTok und als Deutschlandradio auf LinkedIn.
«Die Welt»-Journalistin Franziska Zimmerer schreibt dazu: «Es ist schon bezeichnend, dass sich der ÖRR genau von jenem Netzwerk zurückzieht, wo es inzwischen Community Notes und eine vergleichsweise aufmerksame und damit kritische Nutzerschaft gibt, die regelmässig auf Fehler hinweist.»
Die Antidiskriminierungsbeauftragte Deutschlands, Ferda Ataman, hat am 11. Oktober, also vier Tage nach dem Massaker der Hamas in Israel, die Bundesregierung aufgefordert, nicht mehr über die Plattform X zu kommunizieren.
Der Klein Report findet die Privilegierung oder Diskriminierung existierender sozialer Plattformen durch öffentliche Institutionen ohne gesetzliche Grundlage problematisch. Wenn soziale Plattformen öffentlich-rechtlich geächtet werden, müssen auch öffentlich-rechtliche Standards definiert werden.
Weshalb Deutschlandfunk TikTok weiter bedient, bleibt nach dem Rückzug auf X unklar.