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Mittwoch
09.12.2020

Medien / Publizistik

Christof Gertsch und Mikael Krogerus...

Christof Gertsch und Mikael Krogerus...

Zwei Journalisten vom «Tages-Anzeiger» haben eine gewichtige Auszeichnung im deutschsprachigen Journalismus gewonnen: Christof Gertsch und Mikael Krogerus vom «Magazin» haben den Deutschen Reporterpreis 2020 in der Kategorie «Sport» zugesprochen bekommen.

Dieser wird vom Reporter-Forum, einem Netzwerk deutscher Journalisten, in unterschiedlichen Medien verliehen.

In der Laudatio auf dem Videoportal vom reporter-forum.de vermerkt Michael Ebert vom «SZ-Magazin», dass wegen der Absage vieler Anlässe als Folge der Pandemie nur fünf Texte zum Thema «Sport» eingegangen sind. Was aber nichts zur Qualität des Textes von Gertsch und Krogerus ausdrücken soll.

Unter dem Titel «Der Boxer, der keiner sein wollte» suchen die beiden nach dem Menschen hinter dem Boxer Buster Douglas. Vordergründig ist der Text, der am 26. September im Magazin des «Tages-Anzeigers» erschienen ist, eine Reportage über die grösste Überraschung in der Geschichte des Sports: Buster Douglas besiegt den als unbezwingbar geltenden Mike Tyson. Und zerstört damit zwei Leben. Das von Tyson und sein eigenes. Der Kampf machte Douglas zu einem reichen Mann und Symbol, dass man alles schaffen kann, wenn man wirklich will.

Und genau hier setzen die Autoren an, meint der Laudator. «Sie schreiben keine Heldengeschichte, sondern haben Grösseres vor. Ein epischer Text mit 12 Kapiteln über Boxen, Männer, Gewinner und Verlierer. «Aber vor allem, wie unglücklich es einen Menschen machen kann, sehr gut in etwas zu sein, das er eigentlich gar nicht mag.»

Mit weiteren Preisen wurde für die beste Reportage die «Zeit»-Korrespondentin Xifan Yang für «Die Gesandte des Konfuzius» ausgezeichnet und für das beste Essay Jonas Schaible mit «Wer von Ökodiktatur spricht, hat das Problem nicht verstanden» auf t-online.de.

Im Bereich Investigation gewinnt ein Team vom «Handelsblatt» unter Sönke Iwersen mit dem Aufrollen einer Nazi-Geschichte.

Die beste Kulturreportage geht an Jana Simon Polunin, die für die «Zeit» geschrieben hat. Der «Spiegel» soll das beste Interview publiziert haben zu einer vermeintlichen «Hinrichtung» des RAF-Terroristen Wolfgang Grams durch Polizisten; Reporter ist Hans Leyendecker.

Auch ein Podcast wurde prämiert: «Affäre Deutschland», eine Story um Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl und Waffenhandel, produziert für die Plattform «For Your Ears Only» von Cornelia Neumeyer und ihrem grossen Team.