Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisiert die massive Sparübung bei den ARD-Radiosendern. Ab April 2024 senden alle ARD-Radios ab 20 Uhr respektive ab 21 Uhr das gleiche Programm.
Künftig soll also abends in allen Bundesländern das gleiche Programm ausgestrahlt werden, und das zur Primetime: Bei den Info-Radios und bei den Klassiksendern schon ab 20 Uhr, bei den Popmusiksendern ab 21 Uhr. Bisher gab es regional unterschiedliche Programme.
«Die Reform der ARD ist eine gefährliche Gleichmacherei im Hörfunkprogramm», sagt der Deutsche Journalisten-Verband in einer Medienmitteilung am Freitag dazu. Ein einheitliches Infoprogramm ab 20 Uhr in allen ARD-Sendern kostet aus Sicht von Deutschlands Journalistengewerkschaft journalistische Aufträge für die Freien und in der Perspektive feste Jobs in den Redaktionen.
«Jetzt tritt ein, wovor wir seit Bekanntwerden der Schlesinger-Affäre immer gewarnt haben: Die unter Druck geratenen Anstalten versuchen, auf Kosten unserer Kolleginnen und Kollegen zu sparen», sagt DJV-Bundesvoristzender Mika Beuster in einer Medienmitteilung am Freitag.
Ein einheitliches Infoprogramm im Radio an 10 Stunden pro Tag schade der Programmvielfalt und damit der Beliebtheit der Angebote bei Hörer und Hörerin. «Das ist Sparen am völlig falschen Ende», so Beuster.
«Wir können nicht alles so lassen, wie es ist, wenn wir im Digitalen stärker werden wollen», sagt Anke Mai, die Audio-Programmmkonferenz-Vorsitzende. «Wie hoch die Einsparungen durch die Gemeinschaftsangebote in den Info- und den Kulturwellen sein werden, wissen wir noch nicht genau», teilt Mai mit. «Grob geschätzt wird es wohl eine mittlere einstellige Millionensumme sein.»