Die Schweizer Radiobranche bündelt ihre Programme: Die drei Schweizer Radio-Verbände Verband Schweizer Privatradios (VSP), Unikom und Radio Régionales Romandes (RRR) haben zusammen mit der SRG einen gemeinsamen Swiss Radioplayer lanciert. Die Idee dazu kommt von der BBC.
Am Swiss Radio Day wurde die «Branchenlösung» am Donnerstag präsentiert und gleichzeitig online geschaltet. Unter der Projektleitung von Roland Baumgartner (Anrob Consulting GmbH) wurde die Plattform in den vergangenen drei Monaten zusammengebaut.
Zum Start sind rund 130 Schweizer Radioprogramme auf Radioplayer vereint. Sie können entweder über den Web-Player oder auf dem Smartphone via Radioplayer-App recht einfach gefunden und abgespielt werden.
Durch eine international standardisierte Metadatenbank werden die Hörer bei der neuen hybriden Gerätegeneration (UKW, DAB+ und Internetverbreitung) automatisch auf den verfügbaren Verbreitungsweg geführt. «Dies sichert sowohl der Branche als auch der Hörerschaft die einfache Auffindbarkeit ihrer Lieblingssender in der digitalen Welt», argumentierten die Verbände bei der Präsentation am Donnerstag in Zürich.
Die Radioplayer-App kann auf allen digitalen Endgeräten genutzt werden, zum Beispiel auch auf sprachgesteuerten Geräten wie Amazon Alexa, Siri von Apple oder Chromcast von Google. Der Radioplayer ist auch integriert in verschiedene Auto-Entertainment-Systeme.
Für den Betrieb des Players haben die drei Verbände zusammen mit der SRG die Swiss Radioplayer GmbH gegründet. Die Initianten sind zu je 25 Prozent an dem neuen Unternehmen beteiligt.
Die Idee zur Bündelung der Radioprogramme kommt aus dem Ausland. Der erste Radioplayer wurde auf Initiative der BBC gebaut, Radioplayer Worldwide führte die Fäden. Bereits im Einsatz sind Radioplayer in England, Deutschland, Österreich, Belgien, Norwegen, Kanada und Peru. Die Radiobranchen in Frankreich und Italien wollen folgen.