Die Erosion des klassischen Fernsehens schreitet voran. Am 24. August ist der Österreichische Fussball-Bund (ÖFB) mit einem eigenen Online-TV-Sender «on air» beziehungsweise ins Netz gegangen.
Über das Portal oefb.tv werden verschiedenste Live-Spiele gestreamt. Zum Beispiel die Matches des ÖFB-Cups, der Frauen-Bundesliga sowie Nachwuchs-Länderspiele.
Dazu gibt es exklusiven Video-Content aus den Camps der Nationalteams. Zum Downloaden stehen auch Ausbildungsvideos bereit, zum Beispiel über das Verhalten der Schiedsrichter in Zeiten von Corona.
Der Zugang zur «neuen Heimat» des österreichischen Fussballs ist nach einmaliger Registrierung kostenlos. Die Finanzierung erfolgt über Sponsoring und Werbung. Natürlich gibt es auch einen Fanshop, wo Klub-T-Shirts und andere Merchandising-Artikel gekauft werden können.
«Der Launch von ÖFB TV ist der finale Schritt eines dreistufigen Prozesses im Onlineauftritt des ÖFB, der uns seit einigen Jahren intensiv begleitet hat», erklärte Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH.
Für die technische Umsetzung zeichnet das englische Unternehmen StreamAMG verantwortlich, das auch die Videoplattformen von Top-Klubs wie Liverpool und FC Barcelona umgesetzt hat.
Eine erste Livesendung war am zweiten Tag nach dem Launch die Kader-Bekanntgabe der Nationalelf von Teamchef Franco Foda. Am kommenden Wochenende folgt bereits ein grosses Feuerwerk und die Nagelprobe für das System: 25 Partien des ÖFB-Cups werden gleichzeitig live übertragen. Alle Matches über die vollständige Spielzeit und mit Live-Kommentar, «um den Fans die Möglichkeit zu bieten, Spiele direkt zu verfolgen, wenn sie nicht selbst zu den Spielen anreisen können», wie es auf der Webseite heisst.
Fans werden dabei die Qual der Wahl haben, in welche Übertragung sie sich reinklicken wollen. Und wer etwas verpasst hat: Auch vollständige Spielwiederholungen früherer Live-Spiele sind zum Teil auf ÖFB TV verfügbar.
Man muss kein Zukunftsforscher sein, um erkennen zu können, dass solche Portale in Zukunft verschiedene Sportsendungen in den klassischen TV-Stationen überflüssig machen dürften. Und auch der Markt mit Übertragungsrechten steht vor grossen Veränderungen. Im ähnlichen Stil betreibt die Formel-1 bereits seit 2018 einen eigenen Livestream. Abonnenten finden dort zusätzliche Livebilder zu den Übertragungen im TV. Als Ergänzung, vorderhand noch.