Die Talkshow «CBS presents Oprah with Meghan and Harry» hat sich zum internationalen Medienknüller entwickelt. Rund um die Welt wird kommentiert und analysiert, was die Talk-Queen Oprah Winfrey bei ihrem intimen Gespräch mit Prinz Harry und Meghan, dem Herzog und der Herzogin von Sussex, an heissen News über die Royals zu Tage fördern konnte.
Der US-Sender CBS zeigte das Gespräch des Jahres am Sonntagabend in der US-Primetime. Auch in Europa ist die Show zum Thema geworden. ORF 1 zeigte das Interview am Tag danach gleich zwei Mal. Am 8. März um 13.50 als deutschsprachige Free-TV-Premiere sowie als Wiederholung um 21.10 Uhr.
Auch RTL zeigte das Interview bereits am Montagnachmittag ab 15 Uhr im Rahmen eines dreistündigen «Exclusiv Spezials». VOX am späten Montagabend.
Auch SRF hat sich die Rechte an der mit Spannung erwarteten Show gesichert. Allerdings müssen Royal-Fans in der Schweiz noch fünf Tage warten, bis sie das Enthüllungsinterview sehen können. Erst am Samstag, 13. März um 22.25, wird der Talk auf SRF 1 gezeigt.
Der «Blick» wollte den Grund für die Verzögerung wissen. Die Antwort von SRF: «Die Sendung wird nach der Ausstrahlung nach Europa überspielt und danach von SRF für die Ausstrahlung in Deutsch sorgfältig aufbereitet. Wir werden das Interview daher frühestens Mitte Woche zeigen können und haben die Möglichkeit, das Gespräch in Zweikanalton Deutsch/Englisch zu senden.»
Aus «programmplanerischen Gründen» biete sich der Sendeplatz am Samstagabend nach der Unterhaltungssendung an.
Beim Klein Report macht das ganze Team sich echte Sorgen über ein derart unprofessionelles Verhalten. Nicht, dass wir alle heissblütige Blaublütler wären und ohne den Meghan-Klatsch bis Samstag nicht mehr normal denken könnten.
Aber die Frage drängt sich auf: Ist das nicht einfach verantwortungslos hinausgeschmissenes Geld, wenn SRF fünf Tage nach der deutschsprachigen Premiere eine derart gehypte Hot-News noch einmal als kalten und abgestandenen Tee servieren will?
In Zeiten des Kabelfernsehens sind heute in jedem Haushalt ORF, RTL und VOX als Free-TV zu empfangen. Wer wollte, konnte also das Interview sehen. Man kann es sogar im Replay noch ein weiteres Mal geniessen. Völlig unnötig deshalb die Wiederholung von SRF am 13. März.
Sorry, auch wenn die Profis vom Leutschenbach drei Tage länger als ihre Kolleginnen vom ORF an der Bearbeitung gebastelt haben.
Wie viel Geld mit dem völlig nutzlosen Nachwerfen einer Aktualität von vorgestern zum Bildschirm hinausgeworfen wird, will SRF nicht sagen. Auch der ORF verrät nichts zu den Kosten.
Bekannt ist aber, dass der britische Privatsender ITV 1,16 Millionen Euro hingeblättert hat. CBS hat für die Übertragungsrechte zwischen sieben und neun Millionen US-Dollar bezahlt, wie das «Wall Street Journal» berichtet.
Kassiert hat die hübsche Summe Oprah Winfreys Produktionsfirma «Harpo Productions». Diese besitzt auch die Lizenzrechte für den internationalen Markt. Für CBS dürfte die Rechnung trotzdem aufgegangen sein. Der Sender verlangte angeblich 325’000 Dollar für 30 Sekunden Werbung während des Interviews.
Prinz Harry und Herzogin Meghan sollen für das Interview nicht bezahlt worden sein. Die «earned media» für ihre weiteren Projekte und deren Vermarktung wird sich aber lohnen.
Auch wenn es viele Royal-Fans ganz und gar nicht goutieren konnten, dass die «Megxit»-Show ausgestrahlt wurde, während Grossvater Prinz Philip in Harrys alter Heimat mit 99 Jahren schwerkrank im Spital liegen musste. Aber Meghan und Harry gehören ja schliesslich nicht mehr zu den Royals, wie sie im Interview tatsächlich deutlich machen konnten.