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Montag
20.04.2020

Medien / Publizistik

Daniel Pillard geht Ende April in Pension und blickt ein wenig «nostalgisch» auf vergangene Zeiten zurück...

Daniel Pillard geht Ende April in Pension und blickt ein wenig «nostalgisch» auf vergangene Zeiten zurück...

Der Geschäftsführer von Ringier Axel Springer Schweiz (RASCH) Romandie, Daniel Pillard, wird per Ende April in den Ruhestand treten. Seine Nachfolge übernimmt eine neu eingerichtete lokale Geschäftsleitung in Lausanne.

Nach 34 Jahren bei Ringier und RASCH Romandie ist Schluss: Daniel Pillard wird im ordentlichen Rentenalter von 65 Jahren pensioniert. Seit der Gründung des Joint Ventures zwischen der Ringier AG und der Axel Springer AG im Jahr 2016 ist er dessen Geschäftsführer und hatte bereits von 2003 bis 2015 die Leitung von Ringier Romandie inne. Zusätzlich war er zwischen 2007 und 2008 Geschäftsführer Ringier-Schweiz und Mitglied der Ringier-Konzernleitung. 

Pillards Karriere begann nach einem abgeschlossenen Theologiestudium mit einer Stage als Journalist bei den Westschweizer Zeitungen «24 heures» und «Tribune de Lausanne». 1983 wechselte er zu Ringier und übernahm verschiedene Führungspositionen. So schrieb er unter anderem als Chefredaktor für die Zeitschrift «L’illustré» und als stellvertretender Chefredaktor für «L’Hebdo».

Mit seinem Erfahrungsschatz hat sich Daniel Pillard in der schweizerischen Medienszene einen Namen gemacht und hat zahlreiche Entwicklungen miterlebt, nicht zuletzt die Fusion von Ringier und Axel Springer zu RASCH.

«Früher konnte ich ein eigenständiges Medienhaus führen, das selbstständig über die Vermarktung, die Finanzen und das Personal bestimmen konnte», so Pillard auf Nachfrage des Klein Reports. «Nach der Fusion hatten alle Verantwortlichen hier in Lausanne einen Chef in Zürich.»

Pillard schaue deshalb ein wenig «nostalgisch» auf vergangene Zeiten zurück: «Wir hatten mehr Freiheiten, denn es war unser eigenes Geschäft.» Trotzdem hat er Verständnis für die gemachten Entscheidungen, die schlussendlich zum Zusammenschluss führten: «Das hat Synergien geschaffen, die in schwierigen Zeiten verständlich sind und klar Sinn ergeben. Heutzutage müsse man in der Medienbranche halt sparen, so Pillard gegenüber dem Klein Report.

Rückblickend sei es ohnehin ein «Wunder» gewesen, dass es in einem so kleinen Markt wie die Romandie noch vor ein paar Jahren so viele Zeitungen und Zeitschriften gegeben hätte. Doch trotz den Umbrüchen in der Medienlandschaft habe Pillard die Zusammenarbeit mit der Konkurrenz als freundlich empfunden. «Mit Serge Raymond von Tamedia haben wir uns immer gut verstanden. Während man sich in der Deutschschweiz gestritten hat, haben wir hier zusammengearbeitet.»

Angesprochen auf zukünftige Entwicklungen in der Romandie sagte Pillard, dass es wohl zu vermehrter Kooperationen zwischen den Medientitel kommen könnte und dass grosse Häuser sich dem Markt anpassen müssten. Sicher für ihn sei allerdings, dass es weiterhin eine Qualitätszeitung wie «Le Temps» in der Westschweiz brauche.