Die Werbung nutzt User-Daten, um ihre Botschaften zielgerichtet auszuspielen. Aber auch Politiker und Cyberkriminelle nutzen die persönlichen Daten mehr und mehr für eine möglichst individuelle Ansprache.
Wir surfen und bestellen die Turnschuhe oder buchen die Städtereise online, wir verkehren auf den sozialen Medien - und immer hinterlassen wir digitale Spuren.
«‘Daten über uns’ sind von vielen Akteuren an vielen Orten gespeichert», schreibt die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) in einem neuen Bericht zu «Personendaten im Netz».
Das Erheben, Sammeln und Zusammenführen von Daten habe zu einem blühenden Handel mit diesen Daten geführt. Längst nicht mehr nur redliche Werbetreibende, sondern auch Cyberkriminelle verfügten über mehr oder weniger grosse Bestände mit User-Daten.
«Wenn aus den Daten zudem Persönlichkeitsprofile erstellt werden, eröffnet dies Möglichkeiten zur spezifischen psychologischen Einflussnahme», warnt Melani.
So können bestimmte Betrugsmaschen an besonders empfängliche Personen gerichtet werden. Aber auch die Politik setze in der Wahl- und Abstimmungspropaganda mehr und mehr auf zielgerichtete Ansprache.
«Schon lange gilt eine personalisierte Anrede in einem E-Mail nicht mehr als taugliches Kriterium für dessen Seriosität.» Kriminelle füllten ihre Mails mit Name, Adresse oder Telefonnummer der Empfänger.
Auch gefälschte Absenderadressen von Freunden seien inzwischen gang und gäbe.