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Mittwoch
12.03.2025

Medien / Publizistik

Am 5. Mai 2020 verkündete die US-Regierung, respektive der oberste Pandemiechef der USA, dass es absolut «keine Evidenz» gäbe, dass das «Coronavirus made in China» aus einem Labor stamme. 

Fortan wurden sämtliche Laborthesen als Verschwörungstheorien gekennzeichnet und Facebook, Google und Twitter löschten die Suchanfragen nach dem Wuhan-Virus.

Nun liegen der deutschen Regierung laut NZZ «plausible Indizien vor, dass das Coronavirus aus dem Labor in Wuhan kommt».

Der Autor Johannes Boie ist der ehemalige Chefredaktor der «Welt am Sonntag» und Vorsitzender der Chefredaktion der «Bild»-Zeitung und seit November 2024 neu freier Autor für die Deutschlandausgabe der NZZ – ein seriöser Journalist ohne Verschwörungstendenzen also.

Gleichzeitig haben auch «Die Zeit» und die «Süddeutsche Zeitung» Berichte zum Thema veröffentlicht.

Sollte das Coronavirus tatsächlich aus einem Laborunfall in Wuhan stammen, bedeutet dies ein massives Glaubwürdigkeitsproblem für die etablierten Medien. Während der Pandemie wurde jede Diskussion über einen möglichen Laborunfall systematisch als «Verschwörungstheorie» abgetan und die Vertreter solcher Thesen öffentlich diffamiert. 

Die voreilige Stigmatisierung kritischer Stimmen zeigt eine gewachsene moralische Selbstüberhöhung der Journalistinnen und Journalisten. Es wäre wünschenswert, dass sich die diversen Medientage gerade mit der Corona-Berichterstattung selbstkritisch auseinandersetzen würden. Vielleicht würde sich durch diese Erfahrung die zunehmende Polarisierung aller Themen etwas legen.