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Sonntag
10.06.2018

TV / Radio

WDR-Intendant Tom Buhrow an der Gala

WDR-Intendant Tom Buhrow an der Gala

847 Sendungen hatten sich um den Civis-Medienpreis 2018 beworben, zwölf davon wurden am Donnerstag in Berlin ausgezeichnet. Der Preis sieht Journalismus als Gegengift gegen Fremdenhass.

Der Civis-Medienpreis sei der «beste Preis der Welt», weil es ein «Preis mit Haltung» sei, sagte Sandra Maischberger zum Auftakt selbstbewusst. Die ARD-Moderatorin führte schnittig durch die Gala im Auswärtigen Amt in Berlin, wo am Donnerstagabend die diesjährigen Civis-Medienpreise vergeben worden sind.

Rechtspopulistische Parteien würden an Terrain gewinnen, gesellschaftliche Werte würden relativiert, war von Michael Radix zu hören, der die Geschäfte der Civis-Medienstiftung führt. Jüngstes Beispiel in Deutschland sei die «beschämende Äusserung» von AfD-Chef Alexander Gauland. Er hatte die nationalsozialistischen Verbrechen als «Vogelschiss in 1000 Jahren deutscher Geschichte» verharmlost, wie auch der Klein Report berichtete. 

Die Medien müssten noch sensibler auf Provokationen reagieren, so Radix. Sie «dürfen sich nicht durch Tabubrüche instrumentalisieren lassen». Dazu wolle auch der Medienpreis Journalisten ermuntern, sagte der Civis-Geschäftsführer zur Stossrichtung der Auszeichnung, die 2018 zum 31. Mal vergeben wurde.

«Auch wenn sich die aufgeregte öffentliche Debatte seit 2015 deutlich beruhigt hat, so bleibt die Integration hunderttausender Geflüchteter nach wie vor auf viele Jahre hinweg eine gewaltige Aufgabe für unser Land», sagte der deutsche Europa-Staatsminister Michael Roth.

Doch er wünsche sich mehr Geschichten über gelungene Integration. «Denn sie sind ein Gegengift, gegen all jene, die mit Hass auf alles Fremde den Blick auf Misslungenes, dass es selbstverständlich ebenso gibt, verengen wollen.» Auch der Civis-Medienpreis sei ein solches Gegengift, sagte der Magistrat.