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Freitag
06.12.2024

Medien / Publizistik

«Back to 1999»: Videospiele und Poster aus den 1990er-Jahre sorgten im Zürche Papiersaal für Retro-Gefühle... (Bild: zVg / © Marco Zangger)

«Back to 1999»: Videospiele und Poster aus den 1990er-Jahre sorgten im Zürche Papiersaal für Retro-Gefühle... (Bild: zVg / © Marco Zangger)

An der glamourösen Geburi-Fete von «20 Minuten» ging es am Donnerstagabend im Zürcher Papiersaal hoch zu und her.

Von der ersten Minute an war Eintauchen angesagt. Eingetreten sind die 400 Gäste nämlich durch sogenannte «Experience Rooms», die sie durch die Welt von 25 Jahren 20-Minuten-Journalismus wandeln liessen. 

Im «Beauty Room» zum Beispiel konnten sich die Gäste stylen, bevor sie automatisch im Blitzlichtgewitter der Kameras landeten und für ein eigenes «20 Minuten»-Cover abgelichtet wurden.

Im Raum «Back to 1999» sorgten Videospiele und Poster aus den 1990er-Jahren für ein Retro-Feeling. Im Sport-Raum wurde eifrig Ping-Pong und Tipp-Kick gespielt. Im «Break Room» sagte eine Wahrsagerin die Zukunft voraus. Zum Schluss konnten die Gäste im «Digital Room» in andere Rollen schlüpfen, Künstliche Intelligenz sei Dank.

Nachdem Medienminister Albert Rösti seine launige Ansprache gehalten hatte, hörte sich der Klein Report am Donnerstagabend unter den Gästen um.

Darauf angesprochen, was er 1999, als es mit «20 Minuten» losging, gemacht habe, sagte Christian Dorer, Leiter der Kommunikation des Migros-Genossenschafts-Bunds (MGB) und Ex-Chefredaktor der Blick-Gruppe: «Ich war Schüler an der Ringier-Journalistenschule. Alle Dozentinnen und Dozenten haben über ‚20 Minuten‘ gelacht (wir JouSchus übrigens auch). Wir waren uns einig: Eine Gratiszeitung? Funktioniert nie!»

Skepsis gegenüber dem neuen Gratisblatt hatte auch Andreas Spycher, Inhaber von Spycher Media Solutions und ehemaliger Geschäftsleiter von Adveritas in Belp («Anzeiger Region Bern»): «Bei den ersten Infos zu den Werbemöglichkeiten und den ersten Kundengesprächen für ‚20 Minuten‘ hätte ich nicht erahnt, dass 25 Jahre später ein so toller Anlass stattfindet.»

In einer völlig anderen Welt befand sich im «20 Minuten»-Gründungsjahr dagegen Vanessa Keller, die heute das B2B-Marketing von 20 Minuten leitet: «Im Dezember 1999 war ich erst drei Jahre alt und war vor allem damit beschäftigt, meinen kleinen Bruder, der im Oktober 1999 zur Welt gekommen war, zu bestaunen.»

Für Keller ist «20 Minuten» eine Marke, die es immer wieder schaffe, ihre Leserinnen und Leser «als Partner durch das Leben zu begleiten».

«Persönlich habe ich immer wieder Berührungspunkte mit der Marke erlebt – sei es bei Konzerten, Filmpremieren oder anderen Veranstaltungen. ‚20 Minuten‘ hat mich mein Leben lang begleitet – ich gehöre sozusagen zur Generation der ‚20 Minuten‘-Kinder.»

Ganz anders tönt es bei Christian Dorer, als ihn der Klein Report auf seine Beziehung zu der manchmal abschätzig als «Pendlerblatt» bezeichneten Gratiszeitung anspricht: «Während meiner Zeit als Chefredaktor der Blick-Gruppe war ‚20 Minuten‘ in Bezug auf den Online-Traffic der härteste Konkurrent: immer in Sichtweite, ein immer kleinerer Abstand, aber nie ganz eingeholt.»

«Seit dem Start begleitet mich ‚20 Minuten‘», sagt dagegen Andreas Spycher, «damals wie heute findet der Titel seinen Platz bei mir in Offerten und Aufträgen.»

Albert Rösti finde er zugänglich und sympathisch, «er geht unter die Leute wie wir». «Und er ist Berner», nennt der in Riggisberg im Bärnbiet stationierte Spycher einen weiteren, vielleicht entscheidenden Vorteil des SVP-Magistraten.

Authentisch, sympathisch, humorvoll – und clever: So charakterisiert Christian Dorer den Medienminister. «Sein Lobgesang auf die Politik-Redaktion von ‚20 Minuten‘ zeigt, wie wichtig sie ist. Mit ihr will man es sich als Bundesrat nicht verscherzen.»