In einer bemerkenswerten Sendung diskutierte Moderator Markus Lanz mit Frederik Obermaier, einem der «SüddeutschenZeitung»-Journalisten, der die China Cables ausgewertet hat, die systematische Verfolgung der uigurischen Minderheit durch die Volksrepublik China und die Mittäterschaft deutscher Unternehmen vor Ort.
Während andere deutschsprachige TV-Hosts sich selbst in Nichtigkeits- und Aufregerthemen feiern, geht Markus Lanz dorthin, wo es weh tut, nämlich zu den deutschen Unternehmen. Volkswagen und Siemens sind vor Ort, haben lukrative Verträge mit der Volksrepublik China und wollen unter dem Schutz der Regierung Merkel den Milliardenmarkt besetzen.
Die Talk-Sendung vom Mittwochabend machte indessen klar: Wenn deutsche Unternehmen Diktaturen wirtschaftlich unterstützen, führt dies letztlich zur Zerstörung der Demokratie, der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Grundrechte in Deutschland.
Dass hier gerade deutsche Unternehmen eine besondere Verantwortung haben, wird in der Talk-Sendung auch hervorgehoben.
Es bleibt abzuwarten, ob auch andere TV-Gastgeber in Deutschland und der Schweiz den Mut haben, die China Cables nicht unter dem Thema «Ausland», sondern unter «Innenpolitik» zu diskutieren.