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Freitag
08.03.2024

Medien / Publizistik

Spagat: Ringier unterstützt eine Klage gegen Googles Werbegeschäft. Gleichzeitig kooperiert man bei der Technologie... (Bild: Screenshot KR)

Spagat: Ringier unterstützt eine Klage gegen Googles Werbegeschäft. Gleichzeitig kooperiert man bei der Technologie... (Bild: Screenshot KR)

Eine Allianz von Medienhäusern um Axel Springer hat vor Kurzem Google verklagt. Auch Ringier zieht mit. Sie werfen dem US-Techgiganten wettbewerbswidriges Verhalten bei Online-Werbung vor. 

Mit dem zweiten Bein tanzt Ringier aber auch noch auf einer anderen Hochzeit: So hat der Verlag vor Kurzem eine strategische Partnerschaft mit Google Cloud unterschrieben. Gemeinsam will man einen Chatbot für den «Blick» entwickeln, wie man am Mittwoch stolz verkündete.

Bei der Technologie kuscheln, bei der Werbung klagen: Wie passt das zusammen?

«Dies sind grundsätzlich zwei verschiedene Themen, die man nicht miteinander vermischen kann», sagte Ringier-Kommunikationschefin Johanna Walser am Freitag auf Anfrage des Klein Reports. 

Bei der Kooperation gehe es um das «gemeinsame unter Beweis stellen der Leistungsfähigkeit von Technologie, um das Nutzererlebnis auf blick.ch weiter zu verbessern und gleichzeitig journalistische Innovationen voranzutreiben». 

Hier ziehen Google und Riniger am gleichen Strick: Die beiden ungleichen Partner teilten das «gemeinsame Bestreben», im Zeitalter von künstlicher Intelligenz «die Grenzen der digitalen Medien zu erweitern», so die Kommunikationschefin weiter.

Dabei hätte es laut Walser nicht unbedingt Google sein müssen, es war also gewissermassen eine Liebesheirat: «Ringier hat sich nach einer umfassenden Anbieteranalyse für Google Cloud als Technologieanbieter und strategischen Kooperationspartner für die Entwicklung eines ‚Conversational Chatbots‘ für das digitale Angebot von ‚Blick‘ entschieden.» Sowohl Ringier als auch Google Cloud betreten bei diesem Projekt Neuland.

Auf die konkreten Leistungen angesprochen, die Ringier von Google Cloud bezieht, sagte Walser zum Klein Report: «Diese Frage werden wir beantworten, sobald der Chatbot steht.»

Und was die Gegenleistungen betrifft, die Ringier seinem hassgeliebten Freundfeind schuldet, ist gar nichts zu erfahren: «Über vertragliche Details geben wir grundsätzlich keine Auskünfte.»