Die Zugsentgleisung eines Cisalpinos am Mittwoch im Luzerner Bahnhof hat nicht nur den Bahnverkehr zum Erliegen gebracht, auch Tausende von Pendlerinnen und Pendler, die tagtäglich den Luzerner Bahnhof auf dem Weg zur ihrer Arbeit frequentieren, sind jetzt mit einem längeren, umständlicheren Weg konfrontiert.
Die Mitarbeitenden der LZ Medien zeigen ein Herz für die Pendlerinnen und Pendler und haben ihnen am Freitag den Start in den Tag versüsst. Womit? Von 6 bis 7.30 Uhr haben sie 1000 Exemplare der «Luzerner Zeitung» gratis verteilt, «Schoggiherzli» inklusive. Die spontane Zeitungsverteilaktion am «Notbahnhof» auf dem Luzerner Europaplatz ist bei den Pendlern auf viel Sympathie gestossen.
Die aktuelle Ausgabe der «Luzerner Zeitung» (LZ) setzte auch am Tag zwei nach Bahnhofsschliessung in der Berichterstattung einen Schwerpunkt zum verkehrstechnischen Grossereignis.
Mit einem prominenten, auch kommentatorischen Auftritt zum Thema auf der Frontseite sowie drei weiteren Seiten im Regionalbund beleuchtet die LZ unter anderem die politische Komponente der Bahnhofblockade.
So will etwa der Luzerner Regierungsrat, wie Volkswirtschaftsdirektor Robert Küng (FDP) im Interview betont, die Situation nutzen, um den Druck beim Bund für die Umsetzung des Projekts Tiefbahnhof zu erhöhen. Das 2,5 Milliarden Franken schwere Projekt sieht vor, aus dem Luzerner Sack- einen Durchgangsbahnhof zu machen.
Soweit die Forderungen der Politik. Nach der Zugsentgleisung müssen die SBB bis Sonntagabend 400 Meter Gleis- und Stromanlagen wieder instandstellen. Einzig per Schmalspur kann die Zentralbahn aus Richtung Nid- und Obwalden den mit rund 50 000 täglichen Nutzern grössten Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs in der Zentralschweiz derzeit noch anfahren.
Die Bahnhofsblockade hat dann auch massive Auswirkungen auf die Mobilität der Berufspendler und Ausflügler, da die Weg- und Zufahrten aus und in die Stadt Luzern aus Zürich, Basel und Bern nur noch mit Bussen möglich sind.
Gemäss SBB-Informationen vom Samstagabend werden am Sonntag noch 200 Tonnen Schotter bewegt. Aus Platzgründen werden deshalb ab 20.20 Uhr auch die benachbarten Gleise der Zentralbahn gesperrt.