Das Aus der Today-Portale von CH Media, das 34 Kündigungen zur Folge hat, stösst bei Syndicom auf scharfe Kritik.
Wie am Dienstagvormittag bekannt wurde, stellt CH Media seine sechs regionalen Today-Newsportale per sofort ein. Für 22 der Mitarbeitenden gibt es eine neue Beschäftigung im Unternehmen, 34 Angestellte werden auf die Strasse gestellt.
Syndicom spricht von einem «rabenschwarzen Tag für den Lokaljournalismus».
Was den Gewerkschaftlern speziell aufstösst: Der Verlag konsultiere die Personalvertretung «unter strikter Geheimhaltung». Das sei ein No-Go. Denn der Sinn der Konsultation bei Massenentlassungen sei es ja gerade, dass das Personal in geeigneter Form Alternativen vorschlagen könne. Im Geheimen sei das nicht möglich.
«Wir sind nach Gesprächen mit den Angestellten von CH Media überzeugt, dass der Entscheid voreilig getroffen wurde», kommentierte Syndicom-Vize Stephanie Vonarburg den Schnitt.
CH Media und die Verlegerfamilie Wanner hätten sehr wohl die Ressourcen, um den publizistischen Projekten mehr Zeit und finanzielle Grundlagen zu geben.
«Auch bei Watson hat es mehr als fünf Aufbaujahre gebraucht.» Die Belegschaft wünsche sich mehr Geduld und verlegerisches Engagement seitens der Unternehmensleitung.
Die Entlassungswelle bei CH Media kommt nur wenige Wochen, nachdem Tamedia mit einem deftigen Sparprogramm die Medienbranche aufgerüttelt hat.