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Dienstag
02.10.2018

Medien / Publizistik

Der CEO kündigt «harte Entscheidungen» an

Der CEO kündigt «harte Entscheidungen» an

Mit Spannung wurde der operative Start von CH Media, dem Joint Venture der NZZ-Regionalmedien und der AZ Medien, erwartet: Auf publizistischer Seite ändert sich zunächst allerdings kaum etwas. Ganz anders sieht es auf der operativen Ebene aus, wo nun offiziell die Abbaumassnahmen eingeleitet werden.

Pascal Hollenstein, der publizistische Leiter von CH Media, fragte seine Leserinnen und Leser am Montag, ob ihnen etwas aufgefallen sei: «Haben Sie etwas bemerkt? Nichts? (…) Gut so», konstatierte er gleich selber in seinem Beitrag, der auf den Webseiten von «St. Galler Tagblatt», «Luzerner Zeitung» oder der «Aargauer Zeitung» publiziert wurde.

Denn eine tiefgreifende inhaltliche Neuausrichtung sei bei den Titeln, die nun im Joint Venture zusammengezogen werden, nicht geplant: «Gewiss, der neue Verbund wird Veränderungen in der Publizistik mit sich bringen, und vielleicht wird Ihnen in den kommenden Monaten die eine oder andere Anpassung auffallen. Aber eine Revolution wird es nicht geben», schreibt Hollenstein.

Ganz anders die Situation auf der operativen Ebene: Während der Zusammenschluss von der Leserschaft möglichst unbemerkt bleiben soll, bereitete CEO Axel Wüstmann die über 2000 Angestellten des Joint Ventures am Montag auf den nun anstehenden «Integrationsprozess» vor: «Es wird harte Entscheidungen geben müssen», so Wüstmann per Videobotschaft an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

«Doppelspurigkeiten» werde man sich in der neuen Organisation nicht leisten können, erklärte Axel Wüstmann weiter klar und deutlich. Damit wiederholte der CEO eine Aussage, die Pascal Hollenstein bereits im Dezember 2017 bei der Verkündung des Joint Ventures gemacht hatte. Hollenstein erklärte damals, dass Stellen abgebaut werden - aber nicht über Entlassungen.

In den nächsten Wochen werde die Unternehmensleitung informieren, was der Zusammenschluss konkret für die einzelnen Angestellten bedeutet, so Wüstmann. Die wichtigsten Schritte im Integrationsprozess mit allen harten Konsequenzen für das Personal will CH Media bis Mitte 2019 abgeschlossen haben. «Dann werden wir uns verstärkt mit der Vorwärtsstrategie beschäftigen», erklärte der CEO. «Je besser die Zusammenführung gelingt, desto schneller kommen wir in die Vorwärtsbewegung.»