Ein Online-User warf RTS vor, ein zu schlechtes Bild von Cannabis an die Wand zu malen. Die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) sieht das anders.
«Hoch dosiertes Cannabis erhöht die Psychose-Rate in der Bevölkerung», titelte ein Text auf RTS Info am 19. März 2019. Vor allem dieser Titel stiess einem Leser übel auf, insbesondere von der «Bevölkerung» als Ganzes zu sprechen, sei «irreführend», weil es so viel heisse wie «bei Herrn und Frau alle», wie der Beschwerdeführer schrieb.
Zudem kritisierte er, dass fürs Verständnis wichtige Informationen nicht erwähnt wurden, nämlich «dass die 901 untersuchten Probanden nicht neurotypisch (normal) sind, da sie vor der Studie alle Klienten einer ärztlichen Beratung waren wegen einer ersten psychotischen Episode».
Der Onlineartikel bezog sich auf eine britische Studie, die einen Zusammenhang des Konsums von hoch dosiertem Cannabis zum Entstehen von Psychosen behauptete.
Für die UBI gibt es nichts zu bemängeln, weil der Artikel «den Ergebnissen der Studie entsprachen und daher korrekt waren». Das Weglassen von «einigen Aspekten» im Text habe nur Nebensächliches betroffen. Das Sachgerechtigkeitsgebot sei nicht verletzt worden, schreibt das Gremium.