Die privaten TV- und Radiostationen haben 2022 deutlich mehr Informationen aus der Region gesendet als zwei Jahre zuvor. Das Ostschweizer TVO aus dem Hause CH Media erfüllte als einziger Fernsehsender die Konzessionsvorgaben nicht.
Hatten im Jahr 2020 noch zwölf Sender die Mindestvorgaben an Regionalinformation nicht erfüllt, waren es 2022 nur noch deren fünf, wie die neuen Programmanalysen zeigen, welche die Publicom AG im Auftrag des Bundesamts für Kommunikation (Bakom) durchgeführt hat.
Die Mindestvorgabe gibt es seit 2022. Seither müssen die Programmverantwortlichen ihre Sendungen mit der Stoppuhr machen, was in der Branche für Unmut gesorgt hat.
Von den 25 Lokalradios, die zum Untersuchungszeitpunkt im vergangenen Jahr konzessioniert waren, sendeten laut Programmanalyse 21 täglich mindestens 30 Minuten «relevante Regionalinformationen» in der Primetime.
Radio Basilisk, Radio 1, GRRIF und LFM erreichten die Mindestvorgabe nicht. Alle vier haben zwar eine Konzession, bekommen aber kein Geld aus dem Gebührentopf – weshalb das Bakom auch keine Verfahren einleitet.
Bei den TV-Sendern ist die Bilanz aus Sicht des Bakoms noch erfreulicher: Bis auf eine Ausnahme (TVO) erfüllten alle die Vorgabe von 150 Minuten Regionalinformation. Durchschnittlich machen die lokalen Inhalte laut Programmanalyse mehr als fünf Stunden ihrer wöchentlichen Sendezeit aus. Gegenüber 2020 ist das ein Plus von rund 30 Minuten.
Wegen der Konzessionsverletzung eröffnet das Bakom gegen TVO ein Verfahren. Das kommt für den CH-Media-Sender zum denkbar ungünstigsten Moment. So ist die Galledia Group AG vor Kurzem mit einem neu zu schaffenden Ostschweiz TV (OTV) ins Rennen um die Neuvergabe der zehnjährigen Konzessionen eingestiegen.