Nach der Abstimmung über «No Billag» überschlugen sich die Pressemitteilungen. Fast im Minutentakt liefen in der ersten Stunde 15 vorbereite Medienmitteilungen ein: Swissculture nimmt mit «Genugtuung von der überaus deutlichen Ablehnung von `No Billag` Kenntnis».
Die «nicht-kommerzorientierten Lokalradios der Schweiz» sehen im wuchtigen Nein die «Anerkennung der über dreissigjährigen Arbeit Tausender von freiwilligen Sendungsmachenden in der ganzen Schweiz». Telesuiss, der Verband der Schweizer Regionalfernsehsender, nimmt das Abstimmungsresultat zur «No Billag»-Initiative mit Erleicherung zu Kenntnis. Allerdings hat die hitzige und emotionale Debatte rund um die Initiative aufgezeigt, «dass Handlungsbedarf besteht».
Ein starkes Bekenntnis zu öffentlichen Medien in der Schweiz: Tristan Brenn jubiliert auf Twitter und fasst die offizielle SRG-Interpretation zusammen. Swissinfo informiert über die Abstimmungen und schreibt im Update zu den Abstimmungsergebnissen: «Das Schweizer Fernsehen SRF/RTS/RSI kann weiterhin Sportübertragungen in die gute Stube bringen. Das Schweizer Stimmvolk hat mit 71 Prozent der Stimmen entschieden, weiterhin einen Beitrag zur Finanzierung der Medien des Service public zu leisten.»
Besonders selbstsicher zeigt sich das Komitee «Nein zum Sendeschluss». Es redet vom «wuchtigen» Nein und von sich selber als «Stimme der Zivilgesellschaft».
Diego Yanez, Direktor der Schweizer Journalistenschule MAZ, kommentiert: «Den Schweizerinnen und Schweizern wurde bewusst, dass die Medienvielfalt auf dem Spiel steht.» Yanez legt nach: «Ein grosses Medienhaus wie die SRG muss schwergewichtig mit Gebühren finanziert werden, sonst verliert es seine Unabhängigkeit. Dass es ohne Gebühren nicht geht, erkannten fünf Wochen vor der Abstimmung ja selbst die Initianten.»