In den Morgenstunden ist im Zürcher Leutschenbach beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) ein Chemie-Unfall passiert. Die Feuerwehr kam zum längeren Einsatz.
«Grund ist ein Ammoniakaustritt, eine der beiden Kältemaschinen ist ausser Betrieb. Die andere funktioniert und kann die Last auffangen», teilte der Sender dazu am Mittwochmorgen über den Feuerwehreinsatz beim News- und Sportcenter (NSC) von SRF mit.
Das Senken der Ammoniakkonzentration werde voraussichtlich noch länger dauern. Dazu seien Fachleute von Schutz & Rettung Zürich vor Ort.
«Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine verletzten Personen», heisst es weiter. Der Betrieb im News- und Sportcenter laufe uneingeschränkt, es seien keine technischen Systeme betroffen. Alle Sendungen könnten planmässig produziert und gesendet werden.
Der Alarm sei um 03:43 Uhr eingegangen, ausgelöst durch eine automatische Gefahrenmeldeanlage, heisst es bei der Berufsfeuerwehr Zürich am Mittwochmittag.
Schon kurz darauf konnten die ersten Einsatzkräfte vor Ort den Austritt von Ammoniak aus einer Kühlanlage im fünften Untergeschoss der SRF-Studios feststellen. Daraufhin wurden die Chemiewehr sowie der Chemiefachberater aufgeboten.
«Die Quelle des Austritts konnte rasch ausfindig gemacht werden. Ein Defekt in der Kühlanlage führte zu einem Überdruck. In der Folge kam es zu einer Emission von Ammoniak», schildert die Chemiewehr den Unfallvorgang.
Mit Messungen im betroffenen Gebäude und in der näheren Umgebung sei die Ammoniakkonzentration ermittelt und das weitere Vorgehen festgelegt worden, heisst es weiter. Durch das Schliessen von weiteren Öffnungen wurden die Emissionen eingedämmt.
«Im Verlaufe des Einsatzes stellte sich heraus, dass die Notfunktion der Kühlanlage richtig funktioniert und das Ammoniak im anlageninternen Wäscher mit Wasser gebunden hat. Das gebundene Ammoniak kann in Absprache mit dem ARA Werdhölzli in der Kanalisation entsorgt werden.»
Momentan werden die betroffenen Gebäudeteile noch gelüftet und «freigemessen», bevor sie wieder regulär benutzt werden können. «Für die Bevölkerung, die Mitarbeitenden von SRF, aber auch die Umwelt bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr», so Schutz & Rettung weiter.
Der glimpflich verlaufene Chemie-Unfall hat einen «längeren und aufwendigen Einsatz» provoziert. Zusammen mit der Chemiewehr der Berufsfeuerwehr Zürich im Einsatz standen der Pikettoffizier Feuerwehr & Zivilschutz, ein Chemiefachberater, ein Forensiker der Kantonspolizei Zürich, Kältetechniker, der Rettungsdienst und die Stadtpolizei Zürich.