SRF Sport bereitet sich vor auf eine Zeit nach Quotenstar Roger Federer. Der Vertrag mit dem langjährigen Tennis-Experten Heinz Günthardt wird nicht verlängert. Und auch Co-Kommentator Stefan Bürer geht.
Beim Männerfinal des US Open 2021 am 12. September wird Heinz Günthardt zum letzten Mal seine Kommentare vom Spielfeldrand liefern. SRF beendet die Zusammenarbeit mit dem Ex-Tennisprofi und aktuellen Teamchef des Schweizer Fed-Cup-Teams.
«Die SRF-Experten verfügen über einen Engagement-Vertrag und werden pro Einsatz bezahlt. Künftig wird SRF Sport das nationale und internationale Tennisgeschehen ohne fixen Experten begleiten. Das heisst, dass Heinz Günthardt als SRF-Experte nicht ersetzt wird», sagte Dani Bolliger, Bereichsleiter Live bei SRF Sport, auf Nachfrage des Klein Reports.
Verstummen werden auch die Kommentare von Stefan Bürer, der seit 1995 zusammen mit Günthardt die Tennis-Turniere aus dem Off begleitet hat und sich über insgesamt 20 Schweizer Grand-Slam-Titel mitfreuen konnte.
Bürer verlasse SRF auf «eigenen Wunsch», heisst es bei SRF zur Verkleinerung der Tennis-Equipe am Dienstag. Der Tennis- und Eishockeykommentator wechselt im Oktober als Leiter PR und Kommunikation zur Geschäftsleitung des National-League-Klubs SC Rapperswil-Jona Lakers.
Bürers Stelle wird laut Dani Bolliger ersetzt. Ausserdem werden Manuel Köng und Stephan Liniger auch in Zukunft als Tenniskommentatoren zum Einsatz kommen.
Tennis war über viele Jahre die Sportart mit dem grössten Sendevolumen bei SRF Sport. Allen voran der langsam, aber sicher verglimmende Starspieler Roger Federer hat die Schweizer und Schweizerinnen vor die Bildschirme gelockt.
«Mittelfristig müssen wir aber davon ausgehen, dass Livespiele mit Schweizer Beteiligung einen kleineren Platz im Programm einnehmen werden», begründete Susan Schwaller, Chefredaktorin von SRF Sport, ihrerseits den Entscheid, den langjährigen Tennis-Experten ziehen zu lassen.
Heinz Günthardt war seit 1985 am SRF-Mikrofon zu hören. 2018 gewann das Doppel Bürer/Günthardt den Titel als «Sportjournalisten des Jahres».
Am Umfang der Tennisberichterstattung werde sich nicht viel ändern, sagte Bolliger gegenüber dem Klein Report weiter. «Im Fokus stehen die Schweizer Spielerinnen und Spieler, die ATP- und WTA-Turniere in der Schweiz sowie die Grand Slams und ATP-Finals als internationale Topevents.»
Im Herbst seiner Karriere legt SRF zudem ein spezielles Augenmerk auf Roger Federer. «Bei jedem Spiel des Schweizer Ausnahmeathleten kann Einzigartiges passieren», so der Livesport-Chef.