Mehr Einfluss auf nationaler Ebene zu haben, ist das erklärte Ziel von Mäzen Christoph Blocher und seinen Plänen, die «Basler Zeitung» an Tamedia zu geben und im Gegenzug dafür die Zürcher Landzeitungen zu bekommen, wie der Klein Report geschrieben hat.
Christoph Blocher mag sich mit Piero Supino, dem Tamedia-Verwaltungspräsidenten, über einen Deal einig sein. Doch das berühmte Zünglein an der Waage spielen die Besitzer der Zürcher Landzeitungen, die Tamedia oder besser gesagt die Familie Coninx.
Schon im Interview mit dem Klein Report hat Kurt W. Zimmermann, der die Geschichte über den Deal zwischen Blocher und Supino lanciert hatte, gesagt, dass die Familie Coninx bekanntlich kein Freund von Blocher sei.
Diese These stützen auch auch die beiden Journalisten Ueli Kneubühler und Charlotte Jacquemart von der «NZZ am Sonntag», die in ihrem Bericht schreiben, dass sich nach wie vor einige Mitglieder der Familie Coninx dagegen wehren, mit Blocher einen Deal abzuschliessen.
Laut zuverlässigen Quellen der «NZZ am Sonntag» sind vor allem Supinos Vorgänger als Tamedia-Präsident, Hans Heinrich Coninx, sowie Onkel Severin Coninx, ein pensionierter Berner Onkologe, wenig begeistert von Supinos Annäherungen an Blocher.
Die beiden Cousins sind wichtige Entscheidungsträger bei Tamedia, halten sie doch zusammen rund 25 Prozent am Verlangshaus an der Werdstrasse in Zürich. Ohne Hans Heinrich und Severin Coninx wird es also schwierig, innerhalb der Gruppe etwas zu bewirken.
Keinerlei Berührungsängste mit Blocher hat hingegen der deutsche Zweig der Tamedia-Besitzer, die Ellermann-Coninx-Seite. Die Deutschen seien vor allem an der Rentabilität des Hauses und an den Dividenden interessiert.
In den vergangenen drei Jahren schüttete Tamedia fast 100 Millionen Franken an die Mitglieder des Aktionärsbindungsvertrages aus. Davon flossen 27 Millionen an den deutschen Familienstamm, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt.