Bevor die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrates (KVF-N) die No-Billag-Initiative versenkte, prüfte sie zwei alternative Budgetvarianten für die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG).
So wollte sie vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) wissen, wie sich eine Reduktion der Gebühreneinnahmen auf eine Milliarde oder auf 750 Millionen Franken auf die Leistungen der SRG auswirken würde. Momentan stehen der SRG etwa 1,3 Milliarden zur Verfügung.
Bei einem Gebührenanteil von einer Milliarde Franken wäre ein «generalistisches Angebot aus Information, Kultur und Bildung sowie Sport und Unterhaltung im Sinne des Leistungsauftrags immer noch möglich», schreibt das Bakom gestützt auf Informationen der SRG. Einbussen müssten unter anderem bei der Kulturförderung, der technologischen Qualität der Angebote und bei den SRG-Eigenproduktionen hingenommen werden.
Nach Berechnungen der SRG würden diese Programmanpassungen zudem zu einem Reichweitenverlust führen. Als Folge würden dann wiederum die kommerziellen Erträge um 50 Millionen Franken sowie die übrigen Erträge um 36 Millionen zurückgehen, rechnet die SRG.
Zudem wären laut Bericht «strategische Anpassungen» nötig, unter anderem die Konzentration auf weniger Standorte innerhalb der Sprachregionen. So sei man in der Lage, rund 125 Millionen Franken zu sparen. Weiter sei davon auszugehen, dass gegen 800 Vollzeitstellen (neu noch 5'000 Mitarbeitende) eliminiert werden müssten.
Die SRG rechnet in diesem Szenario mit einmaligen Restrukturierungskosten von 350 bis 400 Millionen Franken. Die RTVG-Gebühren würden dafür um 40 bis 60 Franken pro Haushalt sinken.
Bei einem Gebührenanteil von 750 Millionen Franken – und neu 3'800 Vollzeitstellen – sei davon auszugehen, dass die kommerziellen und übrigen Erträge der SRG «massiv» zurückgehen würden und man mit Einnahmen von rund einer Milliarde Franken arbeiten müsste, rechnet die SRG weiter.
Dies entspräche einem Rückgang von 635 Millionen Franken im Vergleich zur Jahresrechnung 2016 und würde eine «vollständige Reorganisation» des Unternehmens nötig machen. Zudem müsste das Leistungsangebot «entscheidend gekürzt» werden.
Die SRG geht in diesem Szenario von einmaligen Restrukturierungskosten zwischen 650 und 750 Millionen Franken aus. Die Gebühren würden indes um 105 bis 135 Franken pro Haushalt sinken.